Reise blog von Travellerspoint

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Nord-Westliches Outback --> Perth

Der lange Weg zurück

semi-overcast 25 °C
View RTW Reloaded 2011-2013 auf Tom Travel's Reise-Karte.

Die folgende Tagesetappe wird unsere bisher längste. 800km Richtung Süden, das bedeutet 10 Stunden Fahrt mit Pausen nur zum Tanken.

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Unser Routenbuch ist veraltet und die vorher ausgewählte Stelle zum Übernachten gibt es nicht mehr. Wir müssen gegen unsere Gewohnheit bis nach Einbruch der Dunkelheit weiter fahren, bis wir einen passenden Rastplatz finden.

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Kurz davor sehen wir den schönsten Regen unseres Lebens - was für ein Licht!

Ein Parkplatz kurz hinter Paynes Find wird unsere heutige Nachtstation. Paynes Find besteht aus einer Tankstelle mit dem teuersten Sprit den wir bisher in Australien getankt haben und einem Bar-Restaurant für Fernfahrer. Der Anblick der Gäste um den Tresen als ich zum Bezahlen reingehe lässt mich gleich mal doppelt so schnell wieder raus gehen.

Eine hübsche Stabheuschrecke besucht uns vom Licht angezogen.

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Leider müssen wir unseren ersten Roadkill verzeichnen – eine Taube hat uns zu spät gesehen und beendete ihr Leben an unserem Reservereifen.

Auf der Strecke hierher haben wir mehr überbreite Schwertransporte gesehen als in unserem ganzen Leben davor. Schlafcontainer für die Minenarbeiter, Reservereifen für die riesigen Bagger – alles geht Richtung Norden zu den Minen. "Oversize" ist hier die Normalität. Das ein oder andere Mal müssen wir auf den Straßenrand ausweichen, da werden komplette riesige Baumaschinen transportiert, die die ganze Straße brauchen.

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Die schnellsten Fahrzeuge auf Australiens Highways sind die Road-Trains. Über 50 Meter lange und 70 Tonnen schwere LKWs. Die rauschen mit 110 Sachen dahin und bremsen für nichts und niemanden. Ich versuche immer so einen zu erwischen und im Windschatten mit zu segeln. Spart Sprit und außerdem räumen die vorne alles weg was so auf die Fahrbahn springt. Ganz ungefährlich ist das allerdings auch nicht, liegen Steine auf der Straße und man ist dicht hinter so einem Monster, dann kann es das für die eigene Frontscheibe gewesen sein. Unsere hat bereits einen guten Sprung, wie man auf dem Foto sehen kann, viel mehr verträgt die nicht.

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Nächster Tag und nur noch 500km bis Perth. 5000km lang war unsere "kleine" Rundreise durch den Nord-Westen als wir wieder in Perth ankommen. Es ist höllisch heiß in der Stadt. Endlich wieder Telefon, Internet, Auswahl bei Tankstellen und Lebensmittelläden.

Als erstes kaufen wir ein neues Handy mit Navi. Hat leider keine Karten drauf, also los zu McDonalds wegen Internetzugang. Super, der Mc Donalds ist direkt um die Ecke. Schön bauen wir unsere Laps auf, den Mehrfachstecker, den australischen Stecker, die Stromkabel. Nur funktioniert hier das Internet nicht. Blöd denn wir brauchen beides, Netz und Strom. Es beginnt eine Odyssee durch Perth von einer Filiale zur nächsten, bis wir endlich (nach über 3 Stunden und gefühlte 26 McDonald Filialen) eine finden, die auch Steckdosen für unsere Laptops hat. Die Downloads für unser Navi brechen ständig ab, das wird nichts mehr heute und wir müssen oldschool mit Papierstadtplan weiter fahren zu unserem heutigen Standort für die Nacht – ein ziemlich grusliges Waldstück 50km südlich von Perth. Da könnten wir morgen bei Tageslicht doch schön ein bissl wandern. Dachten wir...

Das Wetter hat sich gegen uns verschworen. Als wir gestern Nachmittag ankammen war es 36° höllisch heiß in der Stadt. Die Sonne hat uns im Auto durch die Scheiben gebraten. Dann ein Gewitter und nachfolgend Dauerregen. Nun ist es wieder viel zu kühl. Als es dann endlich aufhört zu regnen ist der fiese kalte Wind wieder da. Es ist wie ein regnerischer Herbsttag in Deutschland, kein Sommergewitter. Nicht direkt das Campingwetter das wir uns wünschen. Der nächste Tag wird nicht anders, es regnet durch. Wir haben etliches zu erledigen. Als erstes wir fahren zu Dove (die Firma, die vor vielen Jahren den Mazda zu einem Camper umgebaut hat) und wollen endlich wissen wie der Kühlschrank mit Gas funktioniert. Dabei stellen wir fest, er funktionierte die ganze Zeit. Da die Kontrolllampe nicht leuchtet, dachten wir es geht nicht. Wieso leuchtet gerad diese nicht? Wir bekommen viele Tipps, z.B. wo wir einen zweiten Außenspiegel und Ersatz für das kaputte Blinkerglas bekommen, die Fahrt war hierhin war somit nicht ganz umsonst.

Wir brauchen Strom, Dusche, Waschmaschine. Also ist für den nächsten Tag ein Campingplatz in Maddington angesagt. Als wir die Camp-Küche sehen sind wir sprachlos und können nur noch lachen. Es weht so starker Wind, dass wir befürchten die Decke fällt uns gleich auf den Kopf. Thomas sagt, er hat schon Hundefutterküchen gesehen die schöner waren als das hier.

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Beim Schrotthändler in der Nähe bekommen wir die Ersatzteile für unseren ramponierten Bus. So mit intaktem Blinker und Aussenspiegel sieht er gleich viel besser aus. Nun traue ich mich auch wieder in den Stadtverkehr von Perth. Wir wollen heute unbedingt noch den Kings Park sehen bevor wir uns endgültig von Perth verabschieden. Fluffy kommt auch mit. Von hier oben hat man den perfekten Ausblick über den Swan River und den CBD von Perth

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Links "The Queens Tree" - von QE II vor 60 Jahren gepflanzt. Heute ein Baumriese, erstaunlich wie schnell Eukalyptus wächst.

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Im Park ein Botanischer Garten und darin ein kostenloser Tree-Walk

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und Blüten überall, es ist halt Frühling

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Alina als "Tree-Hugger" ;-)

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Sowas Gemeines! Mir hat er gesagt "Stell dich mal neben den Baobab Baum, dann sieht der Baum etwas schlanker aus." Der österreischische Charme ist schon was Einmaliges, gell?

Rauchpause

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Wirklich klasse hier in Australien sind die überall an den vielen Picknickstationen aufgestellen Grillstationen. Kostenlos und zumeist in erstaunlich sauberem Zustand.

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Ein wirklich allerletzter Blick zurück auf Perth, noch heute abend geht es weiter Richtung Süden.

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Eingestellt von Tom Travel 22:58 Archiviert in Australien Kommentare (3)

Von Perth in den Südwesten von WA

alles so schön grün hier

semi-overcast 24 °C
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Die erste Nacht auf dem Weg nach Süden verbringen wir an einem wunderschönen Rastplatz in der Nähe von Dawesville, in einem Erholungsgebiet direkt am Wasser. Weit und breit wieder mal kein Haus und kein Mensch. Nur ein paar Kangurus hüpfen in der Gegend herum. Da erschrickt sogar Thomas wenn so ein 50kg Lackel in der Dunkelheit aus dem Gebüsch springt.

Am nächsten morgen geht es über Bunbury weiter nach Busselton. Wir müssen wieder mal einen Campinplatz ansteuern – wegen Dusche und Strom. Wir bekommen einen Platz in der ersten Reihe am Kukaburra Campingplatz mit Meerblick.

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Wie üblich hole ich das Verlängerungskabel und stöpsle uns an der Campingplatzsteckdose an. So eine Pole Position ist praktisch zum Wegfahren am nächsten Morgen. Man ist gleich auf der Straße und es kann weiter gehen. Nach 1km überholt uns ein PKW und die Insassen winken hektisch und deuten hinter uns. Im Rückspiegel sehe ich den Grund – unser Stromkabel flattert fröhlich hinter uns her. Das war es also was vorhin beim losfahren kurz geruckelt hat.

Auf den Weg hierher sehen wir dass Mangowein hier verkauft wird. Das finden wir nicht so ungewöhnlich wie das nächste Verkaufsschild: Emu Oil. Öl aus Emus - kaltgepresst oder was? Was kommt als Nächstes? Känguruhwhiskey?

Ein bisschen verbeult ist er noch unser Van aber so mit Spiegel und Blinker sieht er doch wieder ganz hübsch aus.

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Busselton hat den längsten Steg in der südlichen Hemisphäre. 2km geht der ins flache Wasser hinaus. Den Tipp haben wir von einer netten Australierin. Was es nicht alles an Superlativen gibt mit denen man im Lauf so einer Reise konfrontiert wird. Die ältesten Lebewesen, der größte Felsbrocken und nun der längste Steg.

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Und nachts mit Beleuchtung

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Der Vollmond leuchtet so hell, man könnte fast Zeitung lesen.

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Nächster Tag, erste Station Dunsborough. Der Schicki-Micki Rückzugsort für betuchte Perther am Wochenende. Teure Villen am Ufer, aber nix los. Sehr exklusiv das Ganze. Hotels für Pauschaltouristen wird man hier nicht finden. Schon wieder so ein Traumstrand wie in Coral Bay. Man muss weit ins Wasser gehen bis man mal schwimmen müsste. Ideal für Kinder und erstaunlich warm. Wäre sogar für unsere +25°-Ansprüche warm genug zum schwimmen.

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Es blüht mal wieder was am Straßenrand und wir müssen anhalten. Das duftet herrlich, kein Wunder dass alles voller Bienen ist.

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In der Gegend um Margret River kommen Weinliebhaber voll auf ihre Kosten. Überall Winerys mit Tasting-Angeboten entlang der Straße. Wir gönnen wir uns unseren ersten Pub-Besuch in diesem Australien Urlaub. Wurde auch Zeit, denn heute sind wir genau 1 Monat hier. Wir haben in diesem Monat so viel gesehen und erlebt - es kommt uns wie eine Ewigkeit vor.

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Die Strecke von Perth nach Süden ist völlig anders als die, die wir auf unserer Fahrt Richtung Norden gesehen haben. Alles so schön grün hier - bsssss! Weinplantagen, Eukalyptus-Alleen und dazwischen ein paar Schafweiden. Was ein Kontrast zu den Trockenbusch-Ebenen im Norden.

Die nette Dame von der Tourist-Information hat uns einen Schlafplatz im Leeuwin-Naturalist-Nationalpark, 20km südlich von Margret River, empfohlen. Schon die Fahrt dorthin ist der Hammer. Wie durch einen Märchenwald geht es Richtung Küste. Der Campground selbst ist einfach nur klasse. Diese abgelegenen Orte sind es was Australien für uns ausmacht. In dem riesigen Areal verbringen außer uns nur noch eine handvoll anderer Camper die Nacht.

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Die Küste ist nicht weit - schaut irgendwie schottisch aus hier.

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Der Grillmeister bei der Arbeit

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Die Opossums die es hier gibt haben wir nicht gesehen. Aber wir bekommen am Abend ein seltenes Naturschauspiel zu sehen – eine totale Mondfinsternis bei Vollmond. Keine Wolke am Himmel und kein störendes Licht hier tief im Wald. Besser werden wir so etwas wohl nicht mehr zu sehen bekommen.

Eingestellt von Tom Travel 21:27 Archiviert in Australien Kommentare (2)

von der Höhle mit See zum Tal der Riesen

von Margret River nach Albany

sunny 22 °C
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Am nächsten Morgen ist die Batterie am Auto leer. Schon wieder! Nun schon zum 3. Mal. Das mit dem Dual-Batterie-System funktioniert überhaupt nicht. Egal in welcher Schalterstellung - wenn die eine Batterie leer ist geht nichts mehr mit Starten. Allerdings lernt man auf der Suche nach Starthilfe nette Leute kennen.

Entlang der Cave Road gibt es viele - man ahnt es bereits - Höhlen.

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Wir haben uns die Lake Cave ausgesucht. Ein frei hängender Tisch, tolle Reflektionen im Wasser.

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Margret River gefällt uns so gut, wir bleiben noch eine weitere Nacht direkt am Fluß auf dem Riverside Campingplatz. Einer der schönsten Campingplätze die wir je gesehen haben.

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Da würde ich gerne mal wieder kommen allerdings mit mehr Geld oder wenn mann für 1€ = 3 Austral$ bekommt. Hier ist alles teuer auch die um bereits 20% reduzierten Weintouren würden für uns beide immer noch 150$ kosten. Wir haben uns bereits die Höhle gegönnt, immerhin auch 50$.

Auf dem Weg nach Süden machen wir einen Abstecher an die Küste in Hamlin Bay. Möglicherweise ein ziemlich genialer Ort nur heute ist es wieder windig und kalt - schon wieder kein Badewetter. Jetzt beschweren die sich schon wieder über das Wetter. Wir sehen schon wie ihr mit den Augen rollt. Es ist allerdings gerade wirklich zum Kotzen! Es fängt schon wieder an zu regnen. Hier gibt es keine Mitteltemperatur. Alina hatte sich gestern kurz in Margret River gesonnt, heute hat sie 2 Pullis und Jacke an. Eine Mitteltemperatur wünschen wir uns zu Weihnachten. Ob der Weihnachtsmann auch Blog liest? Bestimmt! ;-)

Thomas hatte den Auftrag öfters auf Fotos zu lachen, bei dem Wetter hat er sein Bestes gegeben.

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Wir biegen ab nach Osten und fahren durch die teilweise noch schwelenden Reste eines riesigen Buschbrandes.

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Gut dass wir nicht vor ein paar Tagen hier waren.

In der Nähe von Pemberton gabeln wir 2 junge Hamburger, Fleming und Janine, auf die auch mit dem eigenen Auto unterwegs sind. Wir tun mal so als ob wir wüssten wo es lang geht und übernehmen die Führung. Zusammen verfahren wir uns zum Brook Damm. Wir schlagen unser Lager im Warren Nationalpark auf. Hier ist Lagerfeuer nicht nur erlaubt, man bekommt sogar das Feuerholz dafür gestellt. Am liebsten würden wir ein Lagerfeuer im Auto machen, es ist natürlich wieder mal saukalt. Wir sind froh im Wald zu sein, außerhalb ist es bestimmt noch kälter, hier haben wir Windschutz.

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Am Lagerfeuer sehen wir einen Kookaburra und hören noch einige mehr. Hört sich an als ob sich Affen kaputtlachen.

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Am nächsten Tag ein bisserl wandern. Der Stausee ist wirklich schön aber bei dem Wetter wirkt alles grau. Auf einmal entdecken wir ein kleines bekanntes Etwas in Gebüsch! Ein Quokka! Viel scheuer als seine Freunde in Rottnest und viel schwerer zu sehen.

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In diesem Teil Australiens fährt man praktisch von einem Nationalpark in den nächsten Am nächsten Tag sind wir bei den riesigen Kerri-Eukalyptus-Bäumen. Einige kann man besteigen - wenn man sich traut.

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Mehr als Eisenstangen und ein wenig Draht bekommt man nicht als Aufstiegshilfe und Sicherung. Bis auf 75 Meter geht es in die Höhe zur Aussichtsplattform. Blöd für Alina die mit Höhenangst geplagt ist, sie kann zwischen den Stäben durchgucken, sie klettert schnell wieder runter.

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Als nächstes kommt "The Valley fo the Giants". Riesige Tinglewood Bäume haben nur noch hier überlebt und man hat freundlicherweise einen Treewalk in 40 Meter Höhe gebaut, damit auch die die sich nicht auf die Kerris getraut haben mal den Wald von oben sehen können.

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Alle alten Tinglewoods sind unten hohl - sehr fotogen

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Alina füttert Alpacas auf unserem Campingplatz in Albany

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Eingestellt von Tom Travel 21:11 Archiviert in Australien Kommentare (2)

ANGEKOMMEN!

Albany - Esperance - Lucky Bay

rain 18 °C
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Fast 500km Richtung Osten und es nieselt und regnet fast auf dem ganzen Weg. Es gäbe sicher ein paar interessante Stellen auf der Strecke aber bei dem Wetter sieht es dann so aus. Was wäre dieser Ausblick schön, mit ein bisschen Sonne.

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Hier kann mann toll wandern auch übernachten aber wir hoffen auf besseres Wetter und fahren wir einfach immer weiter. 100km vor Esperance hört es endlich auf und wir machen Rast.

Nächster Morgen - kurze Etappe. Wir steuern wieder mal wegen Power und Shower eine Campsite an. Unser Auto braucht einen Check bevor wir in die Nullarbor Wüste fahren. Ein Kontrolllicht fürs Wasser leuchtet immer wieder mal - so trauen wir uns nicht auf die weit über 1000km lange Wüstenstrecke.

Das Wetter ist endlich mal trockener, mehr als 19° sind allerdings nicht drin. Stop bei McDonald und Einkaufen, danach Fahrt Richtung Cape Grand Natural Park

ANGEKOMMEN! Endlich haben wir einen dieser Plätze gefunden wegen denen wir die vielen Kilometer hier in Australien gefahren sind. Das Wetter spielt dabei wieder eine große Rolle. Seit Margret River hatten wir fast nur deutsches Herbstwetter mit Nieselregen und kaltem Wind.

Als wir uns dem heutigen Ziel nähern sieht es schon sehr vielversprechend aus. Die Wolken reißen auf und bereits einige Kilometer vor der Küste kommen beeindruckend blanke Felsen inmitten einer Buschlandschaft ins Blickfeld.
Unsere Erwartungen sind hoch, Cape Le Grand National Park wurde uns als eine der Superattraktionen in WA empfohlen.

Als wir dann am Beach ankommen ist es super sonnig – bestes Fotowetter.

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Der Sand ist der feinste und hellste den wir je gesehen haben. Neuer Platz #1 in unserer persönlichen Sandwertung für Strände in puncto Sauberkeit, Feinheit und Farbe.

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Lange halten wir uns trotzdem nicht auf, wir müssen unsere Mitreisenden Janine und Flemming wieder finden, die wir auf der Fahrt hierher verloren haben. Unser Navi hat sich dafür gerächt, dass wir es zuletzt das eine oder andere Mal überstimmt haben. Die eigentlich super einfache Route von Esperance in den Park an der Küste (nur 60km) auf schönen breiten Straßen fand unser Navi zu anspruchslos. Er berechnet für uns eine Route von über 100km und baut dabei gleich mal 30km Schotterpiste mit ein. Das nennt sich dann optimierte Routenfindung – optimiert wofür? Die nächste Wagenreinigung?

In der nächsten Bucht finden wir dann unsere temporären Mitreisenden wieder. Sie haben glücklicherweise gleich mal einen Standplatz für uns reserviert.

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Das war auch nötig, denn viel Platz für Camper gibt es hier nicht. Wir sind begeistert, denn hier an der Campsite gibt es sehr viele Kängurus. Vor 2 Tagen ist uns einer ganz knapp vors Auto gelaufen, aber war zum Glück schnell genug.

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Lucky Bay
heißt diese Bucht und beim ersten Anblick in der untergehenden Nachmittagssonne bleibt uns beiden gleich mal die Sprache weg. Wir klettern auf die Felsen und sind lucky und begeistert.

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Eigentlich wollten wir hier nur eine Nacht bleiben, wir verlängern es direkt auf zwei. Mehr geht nicht, denn Montag haben wir einen Termin in der Werkstatt für einen Grundcheck bevor es 1500km durch die berüchtigte Nullarbor Wüste geht

Abends sitzen wir wieder zusammen und lernen Felix kennen. Der gibt uns ein Paar Tipps und hilft Alina den Sternenhimmel aufzunehmen. Der Wahnsinn hier, klar die Belichtungszeit war ein bisserl zu lang aber vielleicht könnt ihr euch das trotzdem vorstellen.

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Der nächste Tag, ab zum Strand. So etwas Schönes haben wir bisher kaum in unserem Leben gesehen.

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Die Farbeverläufe im Wasser sind unglaublich und wirken unecht – sieht aus wie eine Computergrafik ist aber tatsächlich echt.

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Die Fotos können es nur völlig unzureichend wiedergeben.

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Was wir nicht fotografisch wieder geben können ist der feine Sand. Es ist so puderig, wenn wir drauf laufen hört es sich an wie Schneeknirschen und er quietscht auch dabei.

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Heute haben wir ein Problem, wir können nicht über 150 Bilder in Blog laden, und müssen uns auf diese hier beschränken.

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Diese Bucht hat Alles außer warmes Wasser und Quokkas. Thomas testet das Wasser und stellt fest dass es nach einigen Minuten immer noch kalt ist. Ich bin trotzdem begeistert.

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Schwimmen ist für uns Warmduscher also nicht drin. Dann halt auf die wunderschönen Felsen klettern bis wir an das andere Ende der Bucht kommen.

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Hier finden wir immerhin auch die 3 Affen.

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Wir sonnen uns zum ersten Mal in Australien am Strand und denken wäre es nicht schön in dieses türkisblaue Wasser zu springen? Für die Jugend ist das kein Thema – die springen rein.

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Kängurus sind hier überall. Es kommen so viele, dass sie sich vor Futterneid gegenseitig anknurren.

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Man könnte direkt Angst kriegen, klingt wie ein Schäferhund ist aber ein Kanguruh Manche lassen sich sogar streicheln. So viele Kängurus das gefällt uns, sie mögen uns scheinbar auch denn sie kommen bis tief in die Nacht vorbei. Am nächsten Morgen Känguru Knödel vor unser Haustür - Frechheit!

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Eingestellt von Tom Travel 20:43 Archiviert in Australien Tagged cape_le_grand_nationalpark Kommentare (5)

2000km nach Osten

von West-Australien nach Süd-Australien

semi-overcast 21 °C
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Sehr ungern verlassen wir am nächsten Morgen Lucky Bay. Wie kann es nur sein dass wir schon wieder keine Zeit haben so einen Ort ausgiebig zu erleben? Silvesterfeuerwerk in Sydney ist die Antwort und zwischen uns und Sydney liegt noch der ganze Kontinent und nur noch 12 Tage bis Jahresende. Australien ist groß, sehr groß. Ein Straßenschild mit so einer astronomischen Zahl bis zur nächsten größeren Ortschaft wird man anderswo in der Welt kaum finden.

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Zuvor machen wir noch halt in Esperance, beim letzten McDonalds auf den nächsten 2000km. Horden von gratis Strom- und Internetschnorrern belagern diese Filiale und es dauert nicht lange bis die Managerin alle rausschmeißt.
Das größte Problem hier ist Power und Shower wenn McDonalds noch eine McDusche einbaut, wird es die Backpacker Institution schlechthin. Für uns hat das Internetschnorren dennoch gereicht um unseren letzten Blog hochzuladen.

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Kurz hinter Norseman wird es dunkel und wir beenden die erste Etappe Richtung Nullarbor noch unter Bäumen.

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Ein Trucker macht hier ebenfalls seine Pflichtpause und packt ein junges Känguru aus und füttert es. Er hat es aus dem Beutel seiner überfahrenen toten Mutter vom Straßenrand gerettet und zieht es nun mit der Flasche auf.

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Alle 4 Stunden will die Kleine was zu trinken, dafür ist sie auch sehr Menschen bezogen und anhänglich geworden. Als Beutel dient nun ein Leinensack und eine Sporttasche. Alina ist wieder mal hin und weg mit dem Tier, darf es sogar auf dem Arm halten, aber im Beutel ist es dann doch viel lieber.

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Morgens werde ich geweckt von Kratzen und Pfeifen von oben – was ist das denn?
Als ich den Kopf aus der Schiebetür stecke sehe ich, dass sich ein Schwarm Wellensittiche auf unserem Hubdach niedergelassen hat und mich nun neugierig und lautstark beäugt.

Es geht nun stramm nach Osten. Zunächst das übliche Bild mit Eukalyptusbäumen links und rechts. Manchmal sieht man welche in denen zumeist Schuhe, aber auch Mützen, Schals und heute sogar ein BH hängen – ein australischer Brauch dessen Wurzeln und Sinn wir noch nicht herausgefunden haben.

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Als nächstes kommt die längste Gerade Australiens – nun darf auch Alina mal fahren :-) Bäume gibt es hier auch nicht viele. Fluffy freut sich er kommt seiner Heimat immer näher. Er ist aus dem Staat Südaustralien und da fahren wir hin.

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Die Warnschilder Australiens die vor seltsamen Begegungen warnen kennt man ja.

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Eine Emumutter führt ihre Brut fast direkt vor unseren Kühlergrill. Einen Dingo sehen wir später auch noch über die Strasse wetzen, der war aber fotoscheu.

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Nullarbor, was für ein genial einfallsloser Name. Wir dachten das wäre etwas aus Aboriginee-Sprache, dabei ist das bloß Latein für „kein Baum“. Und das ist er nun – der letzte Baum vor Nullarbor.

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Ist auch keine Wüste sondern vielmehr eine Gras und Buschsteppe. Der wirklich baumlose Teil ist auch gar nicht so groß. So richtig Null Arbor gab es nur auf einem relativ kurzen Stück.

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Am Ende fanden wir es gar nicht so wild. Alle paar Minuten kam ein Auto, die ganzen Warnungen von wegen viel Trinkwasser mitnehmen usw. - alles übertrieben. Da war die Fahrt Richtung Norden von Perth aus viel einsamer. Hier gab es alle 100-200km eine Tankstelle, man konnte es sich sogar aussuchen ob man hier oder bei der nächsten tankt. Ein Luxus den wir auf unserer ersten Nord-Rundreise nicht hatten.

Bemerkenswert eine einsame Radfahrerin die diese Ebene auch durchquert. Ihren Geisteszustand zweifeln wir an, aber Mut hat sie. Sie ist allerdings nicht die Einzige. Hier gibt es noch mehr solcher Verrückter die mit dem Rad fahren auch wenn es 40 Grad hat und weit und breit kein Schatten auf den nächsten 100 km.
Das glaubt ihr nicht? Radfahrer die so eine Strecke (vorschriftsmässig mit Helm) fahren gibt es spätestens seit 1962. Eine Tanke im Nullabor das Rad ausgestellt. Damals gab es also auch schon Bekloppte!

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Oft sieht man herrenlose Autos an der Strasse liegen. Die werden ausgeschlachtet und rosten langsam vor sich hin. Sogar einen Campervan gab es einmal. Hätten wir das mal vor 6 Wochen gewusst. Problem: wie kommt man da hin, wahrscheinlich hätten wir auch mit dem Rad fahren müssen.

Nach 750km Rast für die Nacht mitten in der baumlosen Ebene. Da geht man halt dann hinter den Busch statt hinter einen Baum wenn man mal muss. ^^

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Von der Straße aus gab es ein paar Stichstraßen an die Küste, die hier aus 70m hohen Klippen besteht.

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Die jungen Norddeutschen begleiten uns immer noch. Dies bietet eine Reihe von Vorteilen. Durch unsere umfassenden Ortskenntnisse und unser unfehlbares Navi (hüstel) kommen sie durch uns in Ecken von Australien, die sie ohne uns nie gesehen hätten. Genaugenommen wollten auch wir da nicht hin, aber was soll's. So fahren wir also im Mini-2er-Konvoy durch die Nullarbor Ebene. Windschattenfahren auf endlosen Geraden ohne Verkehr ist sehr Benzin sparend. Man kann es allerdings auch übertreiben. Das meint zumindest der freundliche Polizist der mich heute aus dem Verkehr zieht. Er meint 5 Meter Abstand sei bei Tempo 100 dann doch etwas zu wenig. Wenn der Vordermann bremsen muss und etwas passiert müssen sie die Sauerei dann von der Straße räumen. Da hat er wohl recht - es bleibt allerdings bei einer kostenlosen Verwarnung wegen dichtem Auffahren. Schon Pech irgendwie - auf den 8000km durch das australische Outback habe ich bisher genau 2 Polizeiautos gesehen und eines davon zieht mich gleich mal raus...

Am Ende des Tages und weitere 500km auf dem Tacho sind wir nach über 1600km in Fluffy's Heimatstaat Süd-Australien angekommen. Wir fahren bis Streaky Bay. Ganz nett hier die Bucht und der Campingplatz und so – allerdings hat es nach Lucky Bay jeder weitere Strand sehr schwer bei uns Beachtung zu finden.

Eingestellt von Tom Travel 23:11 Archiviert in Australien Kommentare (7)

unser Weihnachtsgedicht

wir wünschen allen Lesern Frohe Weihnachten bei 20-38°

38 °C
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Weihnachtsgedicht ganz unten lesen...

Es gibt hier kein Mittelmaß – wir haben heute in Streaky Bay plötzlich wieder 38° tagsüber. Das gibt aber seit langem endlich mal wieder eine schöne laue Tropennacht. Die Bucht vor dem Campingplatz ist nicht der Rede wert. Kein Wunder dass es hier trotz Hochsaison bei Weitem nicht ausgebucht ist.

Am nächsten Morgen fahren wir die Eyre Peninsula bis ganz runter an die Spitze nach Port Lincoln. Unterwegs Murphys Haystacks - ein paar Felsen. Zwischen denen hausen die Fliegen die es in der Sonne nicht aushalten, also alle Fliegen. Das sind die vielen Punkte auf Bild 2.

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Ein Blauzungenskink

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Port Lincoln
ist ein sehr hübscher Ort und viel größer als gedacht. Alles da an Geschäften was man als Camper braucht – zu unserer Überraschung sogar eine McDonald Filiale. Die erste seit 2000km und endlich Gelegenheit den Blog zu aktualisieren.

Als Standort für die nächsten zwei Tage haben wir uns September Bay im Lincoln National Park ausgesucht. Das Campen in den Nationalparks ist billig, bedeutet aber leider auch keinen Strom und keine Duschgelegenheit. Erstaunlicherweise sind wir auch hier praktisch alleine auf weiter Flur. Nur ein paar hungrige Kängurus kommen abends vorbei.

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24.12. - Heilig Abend. Wir wollen heute ein wenig mehr Komfort und fahren zurück nach Port Lincoln zum dortigen Caravan Park. Laptops laden, Dusche, Einkaufen, McDonald wegen Internet ist das Tagesprogramm. Abends brutzeln wir leckere Steaks in der Campküche. Die traditionellen Fotos mit dussligen Hüten haben wir schon in Lucky Bay gemacht.

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Der Weihnachtsmann kam kurz auf seiner Harley vorbei

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Das weitere Tagesgeschehen in Gedichtform

When the snow falls wunderbar
and the children happy are,
when the Glatteis on the street,
and we all a Glühwein need,
then in Germany you know, es ist soweit:
she is here, the Weihnachtszeit

But we are so far far away,
and see no snow in these days.
Glatteis we don't really need
and also the police on the street.
And so she comes to us näher,
with "TATÜ TATA" daher.
No drunk we are nicht,
we have no Glühwein jetzt in Sicht.
The Gurt was on Thomas nicht,
Officer hat es gesehen, such bad Nachricht.
Jetzt kommts aiaaiii,
Policeofficer gibt uns a fine.
Dann we hear the price
und kriegen nearly Herzinfarkt twice.

Grmpf! Kruzefix, au weia ist des teier
gut das wir bereits gekauft haben für uns're Feier.

No more money für shopping hirnverbrannte things
Don't worry, be happy, let now the Christmasglocke rings.
Betsy (the car) wird mit Rednose nun zum Reindeer
Und looks more like a funny Blöd-Tier

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It's Christmas we should frohlocken.
its getting cold again! Damn! where are the Socken?

We go to the Barbeque-Raum
and this has no Weihnachtsbaum. ;-(

Now we wish to get betrunken,
Wine im Karton wird empty gesuffen.
Kein Schnee aber auch kein rain,
Der Wein erleichtert us das fine pain.
And then Petrus sagt - "Wasser marsch!"
Christmas is now im ... A****!

Nee so schlimm war es doch nicht, es hat nur ein bissl getröpfelt... aber alles andere stimmt! :-(
Merry Xmas

Eingestellt von Tom Travel 17:47 Archiviert in Australien Kommentare (4)

Port Lincoln --> Adelaide --> Bathurst

wieder weiter nach Osten

sunny 24 °C
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Am nächsten morgen angenehme 24°. Wir wollen noch zur Westseite der Eyre Peninsula und uns im dortigen Coffin Bay Nationalpark umsehen. Das Wasser und der Strand hier ist ähnlich schön wie Lucky Bay, die Küste ist an einigen Stellen steil und sehr fotogen. Leider ist es überwiegend wolkig und so kommen dann leider keine Spitzenaufnahmen dabei heraus.

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Unsere Gedanken sind schon wieder fast 2000km weiter in Sydney. Nur noch 5 Tage bis Sylvester. Daher bleiben wir nur eine Nacht in Coffin Bay und machen uns dann am nächsten Mittag auf Richtung Adelaide. Flem und Janina haben vor mit ihrem 4WD tiefer in den Park hinein zu fahren - für unsere Betsy ist das nichts. Sie wollen dort eine Nacht bleiben und kommen dann auch nach Adelaide. Von dort wollen wir dann zu viert in unserem Camper den Abstecher zum Sylvesterfeuerwerk in Sydney machen. Das wird zwar ein wenig eng werden, allerdings halbieren sich dadurch die Spritkosten für alle.

Der Sohn von Alinas Patentante wohnt dort. Die Strecke von Port Lincoln nach Adelaide ist für eine Tagesetappe zu lang und wir machen wieder mal im Nirgendwo Rast zwischen Whyalla und Port Augusta. Alina gefällt es hier gar nicht - zu einsam für ihren Geschmack. Sie hat wohl zu viele Horrorfilme über Australien gesehen in denen einsame Camper massakriert werden.

Als ich nachts im Dunklen alleine vor dem Camper beim Rauchen sitze rennt mir eine Maus am Bein hoch. Das Kleinviehzeug hier legt es scheinbar wirklich darauf an mich zu erschrecken. Abgesehen davon ist nichts passiert und es geht ereignislos weiter bis Adelaide.

Dort werden wir von Mirel und Gabbi sehr herzlich empfangen. Er ist der Sohn von Alina's Patentante und hat sie zuletzt als 10-jährige gesehen Da gibt es viel zu erzählen. Vor über 10 Jahren ist das Paar mit Sohn ausgewandert und leben nun den Australien way of life. Sie sind glückliche Auswanderer, haben kein Heimweh und können sich nicht vorstellen woanders zu leben. Sie wohnen in einem hübschen Vorort in Adelaide, nah am Strand und im Garten ist Platz für unsere Betsy.

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Es gibt lecker Essen (zum ersten Mal seit Wochen essen wir wieder von richtigem Porzellantellern) und wir unterhalten uns bei gutem Wein bis ziemlich spät in die Nacht. Als es dann ins Bett geht ziehen wir es vor im Camper zu schlafen und lehnen das Angebot auf eine Couch im Gästeanbau dankend ab.

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Strandspaziergang in West Beach Adelaide, 5 min vor dem Haus entfernt. Das Wasser ist hier auch nicht so kalt kann man im Sommer gut schwimmen gehen .

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Unsere Gastgeber kommen hier jeden Tag her - verständlich. Unten im Bild ein Pelikan aus Eisen. Das ist ein Projekt um andere Pelikane her zu locken. Es funktioniert tatsächlich.

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Vom Strand bis in die Stadt verläuft ein Park am Kanal entlang - hier leben Wildpferde frei.

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Gemeinsames Essen. Es werden rumänische Spezialitäten gemacht (Beouf Salat, Mincarica de Ciuperci, Mici) ganz leckeres Fleisch gegrillt, leckeren Wein, Käse und ein göttliches Tiramisu von Gabi. Wir speisen wie die Könige. Alina bekommt noch ein Akubra Hut geschenkt, das ist DER australische Hut.

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Der wird auch von einer McLeod Tochter getragen. Kein Wunder, die Serie wurde in Adelaide gedreht.
Power und Shower gibt es auch, wir fühlen uns hier pudelwohl. Aber länger können wir nicht bleiben, wir haben ein Date.

Wir treffen uns mit Janine und Flemming denn wir wollen zu 4. nach Sydney. Wir sind seit 2 Wochen gemeinsam unterwegs. Das macht so viel Spaß, also haben wir beschlossen zusammen nach Sydney zum Feuerwerk zu fahren. Alles rein in Betsy – ganz schön eng.

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800km am ersten Tag. Die fahrt entlang dem Murray River ist teilweise sehr schön, aber Zeit um uns alles näher anzusehen haben wir wieder mal nicht.

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Nachts an einem ausgesprochen hübschen Rastplatz neben einem Feuchtbiotop.

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Kaum angekommen ausgepackt, Essen kochen (Arme Ritter) – Zelt aufbauen. Sonne geht unter. Ach ist das schön hier, die Nacht ist herrlich lauwarm. Über 80km entfernt von jedem Haus in jede Richtung, ohne künstliche Lichtquellen und heute bei Neumond sind sogar 2 Nachbargalaxien mit freiem Auge gut sichtbar. Wunderbar.

Schon fliegen die ersten Moskitos an, wir holen unser Antimückenspray raus und lachen erst noch darüber. Keine 5 Minuten später gibt es nichts mehr zu lachen. Die Mossies haben uns umzingelt, jeder hat ca. 20 im Schlepptau. Sie finden immer eine kleine unbesprühte Stelle oder sie stechen selbst durch dicke Kleidung. So eine massive Moskito-Attacke ist bisher in 6 Monaten nicht dagewesen.

Wir flüchten ins Auto, dort müssen erst einmal die bereits für die Nacht auf uns wartenden Blutsauger erledigt werden. Eigentlich wollten wir Karten spielen, aber das Spiel heißt jetzt Mossies-Klatschen. Das geht ganz gut, es werden neue Moves ausprobiert. Vorhand, Rückhand, flache Hand, jeder hat seine Technik.

Ein paar Dutzend Mückenleichen später ist endlich Ruhe. Und nun? Für Kartenspielen sind wir zu müde. Wir überlegen kurz die Tür aufzumachen und wieder ein paar frische Mossies hereinzuholen, quasi als zweite Runde. Als wir durch unser Moskitonetz sehen wie viele Mossies rein wollen (ob Rächer oder Freunde die zu Beerdigung ihrer Kumpels wollen die bei uns tot im Auto tot liegen, wissen wir nicht) überlegen wir es uns anders. Wir haben zwar noch nie ein Horrorfilm mit Mossies gesehen aber wenn es mal einen gibt wäre das hier ein prima Drehort.

Das morgendliche Aus-, Ein und Umpacken ist nun noch etwas komplizierter geworden. Geschirr und Gepäck von 4 Leuten muss verstaut werden, Janine und Flemming schlafen im Zelt, auch das muss irgendwohin.

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Wir haben es aber ganz gut gelöst, denn Alinas Verwandte haben den Koffer mit dem Tauchzeugs zur Aufbewahrung (der Koffer den wir gerne irgendwo vergessen). Es dauert halt alles ein bisschen länger und mit der üblichen Verspätung gegenüber der Planung geht es weiter. Bathurst, oder wie wir sagen Bratwurst, ist unser heutiges Ziel. Von dort sind es nur noch 200km bis Sydney.
Countdown läuft! Nur noch 32 Stunden...

Eingestellt von Tom Travel 21:36 Archiviert in Australien Kommentare (3)

Happy New Year!

Planlos zum Mega-Ereignis

sunny 30 °C
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Die Gründe warum wir unsere Tagesziele mitunter nicht erreichen sind zum Teil sehr sonderbar. Wir nehmen uns immer Zeit für wichtige oder unwichtige Sachen, aber ehrlich auf das Bild können wir mitsamt Fluffy nicht verzichten.

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Wir haben es heute nicht bis Bratwurst, äh Bathurst geschafft. Grund dafür war ein Aldi und ein McDonalds in Cowry. Cowry sollte man sich merken. Mitten im Nirgendwo, allerdings ist das Nirgendwo hier sehr ansehnlich. Schon lange (im Sinne von gefahrener Strecke) hat uns keine Gegend mehr so gut gefallen wie diese hier. Außerdem hat es einen Golfplatz mitten in der Stadt, einen McDonalds (sogar mit Steckdose) und einen ALDI – quasi für jeden was dabei. Im ALDI bekommen wir bei den günstigen Preisen einen kleinen Kaufrausch. Wir kaufen einen Packen Brezeln. Später stellen wir fest, die sind zum aufbacken. Blöd, denn ein Backofen haben noch nicht einmal die Campingplätze.

Kein Wort zu Cowry im Reiseführer, hier fährt normal auch kaum ein Tourist entlang. Wir machen unseren Blog fertig und fahren noch ein Stück weiter bis zum Blayney Tourist Park 40km vor Bathurst. Knapp 900 Meter hoch gelegen hat es hier etwas von Mittelgebirge. Es ist die kälteste Nacht bisher, aber dafür gibt es heute keine Mossies.

Die letzte Etappe morgen bis Sydney ist länger als geplant und wir sind kaum auf Silvester vorbereitet. Wir haben von Kent, den wir beim Tauchen in Indonesien kennengelernt haben, Tipps zum Feuerwerk gucken bekommen. Es soll einen super Platz in der Nähe des Zoos geben. Tja, wer Kent kennt, kennt so viel mehr - alles klar?
Da wir das Gelände um den Zoo vor 3 Jahren gesehen haben, können wir uns den Platz ungefähr vorstellen. Wie voll es dort sein wird, ob es noch Parkplätze geben wird und wo wir den Rest der Nacht schlafen können - wir haben keinen blassen Schimmer.

Am nächsten Tag sind wir wieder viel zu spät dran. Warum hetzen wir? Es ist der einzige fixe Termin den wir seit Anfang unserer Reise haben. Jetzt so kurz vor dem Ziel wollen wir es nicht verpassen. Ich kenne ein Pärchen, die eine Autopanne vor Silvester hatten und deswegen ein paar hundert Kilometer vor Sydney aufgeben mussten.

Wir sind noch später dran als wir dachten, denn wir haben auch noch die Zeitverschiebung vergessen. Bei unserer Reise von Küste zu Küste, quer über den Kontinent sind wir über 3 Zeitzonen gefahren. Gestern sind wir mal wieder über eine gefahren und haben dadurch wieder Zeit verloren. Dann haben wir vergessen nach dem Feuerwerk zu googeln, denn in Sydney gibt es mehrere Feuerwerke in der Silvesternacht. Eines um 24 Uhr, aber wann die anderen? Wir haben vergessen die Zoo-Gegend über Google View anzusehen. Wir wollen im Auto schlafen und ein Klo in der Nähe wäre ja nicht schlecht. Wir haben vergessen was Alkoholisches zum Anstoßen zu kaufen. Später stellen wir fest, dass Alkohol überall an öffentlichen Orten verboten ist – auch an Silvester!

Aiaiaiii – nur noch 10 Stunden bis Silvester und noch 110 km durch die Blue Mountains + Sydney und Stadtverkehr. Eines ist klar, zu Fuß können wir es nicht mehr schaffen falls Betsy, unser Auto, schlappmacht.

Wenn's pressiert Zeit lassen sagt ein bayerischer Spruch, also machen wir Mittagspause. Es gibt Wurstsalat und Brezeln, die auch ohne Backofen himmlisch schmecken.

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Wir fahren durch die Blue Mountains - wunderschön aber wir müssen weiter. In Lithgow kaufen alles was wir für heute abend brauchen. Endlich alle wieder im Auto, Einkäufe verstaut, (bei einem vollgepackten Minibus nicht so einfach an den Kühlschrank zu kommen) es könnte weiter gehen, aber einer muss aufs Klo. Immer wieder anhalten wegen dies und das. Arghs!

Gegen 18 Uhr erreichen wir Sydney. Das Wetter ist herrlich, wir verfahren uns (klar!) aber so fahren wir bei Tageslicht noch über die Harbourbridge. Am Zoo angekommen staut es sich, alles großräumig abgesperrt. Die Veranstaltung nur mit Ticket, Alkohol verboten. Ein Parkplatz suchen auch viele andere (Frechheit!) die sich hier viel besser auskennen. In der Stadt Campen ist in Australien nicht erlaubt. Wie wir zu viert im Auto schlafen wollen ist auch nicht klar, aber um so etwas können wir uns jetzt nicht kümmern. Einen Parkplatz neben der Kirche fällt uns auf, den müssen wir nehmen. Flemming entdeckt, dass die Kirche ihre Klos im zugänglichen Hinterhof offen hat! Hallelujah, das ist mal eine positive Nachricht. Zu Fuß sind es noch 2km zum Zoo. Dort angekommen sieht es schlecht aus. Der Blick auf Hafen, Oper und Brücke wird durch Hecken versperrt. Eine Axt haben wir im Auto, aber das steht jetzt weit weg und die Polizei wäre sicher nicht einverstanden wenn wir eine Axt auspacken und Büsche weg hacken. Silvester hinter Gittern? Wenn die da Fenster haben mit Blick auf die Brücke würden wir uns schon darauf einlassen, wir befürchten aber dass die uns den Alkohol wegnehmen.

Endlich wir finden wir einen kleinen Platz ohne Hecken. Dort ist es aber schon ziemlich beengt und die Sicht ist nicht die beste. Depriphase, so haben wir uns das nicht vorgestellt. Gibt aber noch ein nettes Bild.

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Thomas und Flemming werden als Scouts geschickt um etwas Besseres zu finden. Einige Zeit später kommen die Männer und erzählen von einen super Platz der noch relativ leer ist. Wie um diese Uhrzeit? So ein Platz? Ob Thomas schon was getrunken hat? Auf den Weg sehen wir die Sonne das letzte Mal 2011 über Sydney untergehen.

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Es gibt auch eine kleine Flugshow, hier ist was geboten.

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Ich kann es nicht fassen, nur noch über einen Zaun klettern, über Moos-Steine am Wasser lang und dann sind wir an unserem Platz mit fantastischem Blick über Sydney. Genial! Besser geht’s gar nicht oder?

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Viele Segeljachten im Wasser vor uns, wir unter Millionären. Wahnsinn!

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Uns dämmert dass Feuerwerk meist nachts stattfindet und wir ohne Taschenlampe über die Steine und den Zaun wieder im Dunklen zurück müssen. Das wird schon irgendwie gehen. Hmm, warum sind die Steine nass und ist hier überall Feuchtmoos? Ob die Flut bis hierhin kommt? Dieser Gedanke lässt sich schnell weg trinken, mit der Flut befassen wir uns wenn es soweit sein sollte. Erstmal den Sonnenuntergang genießen. Wir haben alles dabei, Campingstühle, Stativ, Planen, Decken, wir kommen uns vor wie die Multimillionäre in ihren Jachten. Das „zwischen den Steinen Klo“ ausgenommen, aber wer wird schon kleinlich sein am Silvester.

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Die Stadtlichter leuchten in ihren schönsten Farben, der Blick ist einmalig...

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Zwischendurch gibt es Raketen die stündlich gezündet werden.

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Kaum zu Ende gedacht das 9 Uhr Feuerwerk....

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Ist das klasse. Dann merken wir, dass wir was Antialkoholisches zu trinken vergessen haben. Mann hab ich Durst! Kaufen kann man hier nichts. Thomas drückt mir das Saftgemisch mit Rum in die Hand, das angeblich am wenigsten Alkohol hat. Das war aber leider zu viel des Guten, denn ich hab seit Mittag nichts gegessen und ich hätte nur Saft gebraucht. Janina geht es auch nicht gut. Thomas geht die 4km zum Auto und zurück und holt Wasser und eine Taschenlampe.

Pünktlich zum Feuerwerk werde ich hellwach, darauf habe ich schließlich schon viele Jahre gewartet. Countdown zählen und dann Happy New Year!!!

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Jetzt der Abschluss ein Traum!

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Wir haben auch ein Video aber das bei McDonalds hochzuladen würde bis 2013 dauern.
Wir möchten jetzt unseren Leser, einfach nur ein Frohes Neues Jahr wünschen.

Morgen erfahrt ihr wie wir die Steine verlassen haben und was uns im neuen Jahr alles tierisches so passiert ist.

Eingestellt von Tom Travel 20:59 Archiviert in Australien Kommentare (9)

Der Morgen danach

Silvester vorbei und schon wieder keine Zeit

sunny 39 °C
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Es gab nach der Silvesternacht doch noch einige Verluste zu beklagen. Zum einen hat Alina die Reserveschlüssel vom Auto verloren. Die Suche danach am nächsten Morgen erwies sich als zwecklos, die Flut hatte unseren Aussichtsplatz vom Vorabend überschwemmt. Viel schlimmer ist allerdings, dass ihre Kamera einen obskuren Fehler meldet und den Dienst verweigert. Keine Fotos mehr. Es bleibt nur noch meine Billigst-Digi-Cam und das Kopieren der Fotos, die die beiden Hamburger schießen. Gut dass wir sie dabeihaben. Sie machen auch direkt ein Neujahrsbild am Bradley Head. Das war der Platz wo gestern die Veranstaltung mit Ticket war. Schöner Blick auf Oper und Brücke.

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Wir verlassen unseren temporären Schlafplatz für die Nacht noch ziemlich mitgenommen von der letzten Nacht. Ich plädiere für eine kurze Tagesetappe Richtung Norden, raus aus der Stadt. Wir wollten uns die Oper ansehen brauchen aber zu lange zum Frühstücken und Klamotten verstauen und nun wollen wir endlich mal wieder duschen.

Die Campingplätze aus unserem Reiseführer sind voll. Kein Stück Rasen mehr frei. Der andere Campingplatz hat sogar zu, bzw, die Betreiber sind nicht - da nur die Gäste. Ein immer noch ziemlich angetrunkener Campingplatzbewohner gibt mir einen Tipp den ich allerdings kaum verstehe. Er lallt igendwas mit “Showground“ am Ende. Wir fahren in die angegebene Richtung und ich habe eigentlich die Hoffnung schon fast aufgegeben, da sehen wir ein Schild mit St. Ives Showground – das muss es sein. Kein Hinweis auf Campingmöglichkeiten. Dabei meinte mein besoffener Freund dort gäbe es Duschen, Strom und Wasser.

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Auf dem sehr weitläufigen Gelände stehen ein paar Camper und Zelte, alles hier kommt uns sehr sonderbar vor. Kein Büro oder sonst eine Spur von irgendeinem Offiziellen der hier zuständig sein könnte. Wir befragen ein paar der Bewohner und erfahren, dass das hier ein Nationalpark ist und ein Ranger vorbeikommt um die Platzmiete zu kassieren. Wir können also problemlos hier bleiben. Es gibt tatsächlich Strom und warme Duschen.

Der Platz ist ein Tierparadies. Zunächst fallen uns die Kookaburras auf. So viele haben wir noch nie gesehen und gehört.

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Riesen-Kakadus kreischen infernalisch hoch über uns in den Eukalyptus-Bäumen – wir kommen uns vor wie im Zoo in einer Voliere.

Nach Einbruch der Dunkelheit wird es noch besser. Opossums kommen an unser Auto, eines ist besonders mutig und lässt sich ausgiebig fotografieren. Es schielt nicht und heißt nicht Heidi. Es hat aber ähnlich wie die Quokkas einen extrem hohen Niedlichkeitswert.

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Noch später in der Nacht sehe ich einen Bandicoot – eine sehr seltene Begegnung, zu der mir sogar die Einheimischen hier gratulieren. Hätte ich gewusst wie selten diese Tiere sind hätte ich die Kamera geholt. Mit seiner langen Schnauze und dem nackten Schwanz hielt ich ihn für nicht sehr fotogen.

Einen Guana (Waran) auf Eierjagd haben wir am nächsten morgen beobachtet. Da war was los im Geäst. Die Kakadus schrien Mordio und die Kookaburras flogen Luftattacken gegen ihn als er in den Baum Richtung ihrer Nester klettern wollte.

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Frisch geduscht und die Laptops aufgeladen fahren wir noch einmal nach Manly Beach. Dort waren wir gestern schon, aber es war uns zu viel los. Wir denken dass heute Montag besser ist. Weit gefehlt – es sind noch mehr Leute am Strand und an der Promenade. Wir müssen einkaufen und wieder mal zu McDonald wegen Blog.

Danach wollen wir zu dem Ort wo am Vorabend die Non-Alkohol-Ticket-only Party beim Zoo stattgefunden hat. Alina und Janine haben alles für ein Picknick bei ALDI eingekauft. Leider schließen die Schranken hier um 8 Uhr und so wird es nichts mit weiteren Sonnenuntergangsbildern.

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Der Pfeil zeigt von wo wir gestern das Feuerwerk gesehen haben.

Wir gehen statt dessen zu Fuß über die Harbour Bridge mit Blick auf die Sydney Oper. Es ist schon ein seltsames Gefühl nach 3 Jahren wieder am selben Ort zu stehen. Damals dachten wir dass es für lange Zeit das letzte Mal sein würde.

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Es wird dunkel und wir wissen wieder mal nicht wo wir schlafen sollen. Süden heißt die Antwort. Das bedeutet einmal von Nord nach Süd quer durch Sydney. Etwa 100km, aber als wir gegen halb 11 nachts am Rastplatz in der Nähe von Kiama ankommen sind wir ziemlich erledigt. Es ist der erste Rastplatz auf dem langen Weg nach Süden und außer uns sind mindestens noch 5 weitere Camper hier für die Nacht abgestellt. Ziemlich kahl – ein Autobahnrastplatz ähnlich wie bei uns in Deutschland, schön ist es hier nicht.

Für den nächsten Tag haben wir uns nicht viel vorgenommen. Ein kleiner Abstecher ins Kangaroo Valley wird zur Tortur für unsere alte Betsy. Es geht die Berge rauf und runter und das alte Mädel quält sich. Das Getriebe macht seit 2 Tagen seltsame Geräusche, die Bremsen sind auch ziemlich abgefahren. Hoffentlich hält sie noch die weiteren 5000km, die wir ihr noch drauf fahren werden.

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Der Abstecher ist es wert. Saftig grün ist hier alles, Berge rundherum. Ein wenig wie in der Steiermark, nur eben mit anderer Vegetation. Vom Aussichtspunkt sehen wir unser heutiges Ziel – Nowra.

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Direkt am Fluss in einem Naturreservat gelegen müssen wir heute fürs Campen bezahlen. Hier sind außer uns vorwiegend Luxus-Camper. Die haben den halben Hausstand mitsamt Motorbooten dabei. Daher gibt es hier weder Campküche noch Picknicktische oder sonstige Annehmlichkeiten für arme Camper so wie uns. Sogar das Duschen kostet extra. Dafür bekommen wir Badespaß am Fluss.

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Es ist heute einer der heißesten Tage seit wir in Australien angekommen sind und das Wasser ist genau richtig als Abkühlung. Etwas störend sind die vielen Speedboote mit den Wasserskiläufern . Hier hat man eine etwas andere Vorstellung davon was in Naturschutzgebieten ok ist und was nicht. Lärmende Motorboote erlaubt, Alkohol ab 9 Uhr abends am Flussufer verboten. Schlechtes Vorbild für die hier lebenden nachtaktiven Tiere oder warum?

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Eingestellt von Tom Travel 15:19 Archiviert in Australien Kommentare (2)

zurück nach Adelaide

bitte mehr Licht

all seasons in one day 15 °C
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Wir freuen uns auf den nächsten Tag und wollen an der Shoalhaven und Sapphire Coast entlang ein paar Raststationen einlegen. Wunderschöne Strände und Buchten soll es dort geben. Das Wetter macht uns fertig. Es ist am nächsten Tag windig, kühl und bewölkt. So sehen auch die besten Strände nicht gut aus. Wir fahren immer weiter nach Süden und hoffen auf besseres Wetter. Daraus wird nichts und wir beenden die Etappe nach gut 400km an einem Rastplatz namens Yellow Pinch Dam, ca. 20km nördlich von Eden. Highlight dieser Station ist ein weiteres Opossum, das in der Nacht ans Auto zum Schnorren kommt.

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Eden wurde uns speziell als schönster Ort an der Küste südlich von Sydney ans Herz gelegt. Leider ist es auch heute wieder nichts mit Fotowetter. Kurz stehen bleiben, gucken, aha – und weiter geht es. Schade drum. Kurz nach Eden biegen wir ab zum Wonboyn Lake an der Desaster Bay.

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Ein gut 2 Meter großer Waran lag hier am Strand herum. Er hatte allerdings etwas gegen Paparazzi und ließ sich nicht fotografieren.

Wir verlassen New South Wales (da wo Sydney liegt) und überqueren die Grenze nach Victoria (da wo Melbourne liegt). Nun sind wir ganz rechts unten auf dem Kontinent. Von Exmouth ganz links oben bis hierher haben wir die komplette Diagonale durch den Kontinent hinter uns.

Hier im südöstlichen Victoria soll es tolle Nationalparks und Strände geben. Auch heute wieder das selbe Problem. Im richtigen Licht ist es hier bestimmt schön, nur so mit den ganzen Wolken wirkt alles fad. Wir wünschen uns sehnlich besseres Licht für unsere Bilder.

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Hierfür sind wir einen Umweg von 50km gefahren. Es ist zum Mäusemelken.

Weiter nach Cape Conran, einer der schönsten Plätze im Staat Victoria (laut Reiseführer). Noch eine Bucht mit weißem Sand, gähn... Wir sind ganz offensichtlich Strand-satt. Seit Lucky Bay kann uns kein Strand mehr begeistern. Eigentlich sollte man nach so einem Erlebnis einige Monate keine Strände mehr aufsuchen.

Hier bei Lakes Entrance schaut die Sonne mal ganz kurz raus - eine der wenigen Gelegenheiten für ein gutes Bild.

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Daher machen wir auch keine weiteren Stopps mehr an der Küste und fahren zur heutigen Nachtstation. Zum ersten Mal in Australien sehen wir eine vermüllte Raststation. Kein Wasser, keine Toiletten, keine Bänke. Hier in Victoria hält man es nicht für notwendig an Rastplätzen Mülleimer aufzustellen. Selbst bei den sehr umweltbewussten Australiern ist das vielleicht keine so gute Idee.

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Die Laune lassen wir uns aber nicht ganz verderben.

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Wir durchqueren Melbourne ohne stehen zu bleiben. Wir kommen ohnehin in 2 spätestens Wochen wieder hierher. In Beaufort finden wir einen wirklich hübschen Campingplatz am See für diese Nacht.

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Einen kleinen Umweg haben wir noch auf dem Plan. Wir wollen noch zum Grampians National Park. Dieser Weg lohnt sich für uns trotz schlechtestem Wetter.

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Es fing mit einem kleinen Schauer am Nachmittag an. Nicht wirklich wild und danach hörte es auch bald wieder auf, so dass wir kochen konnten. Doch dann kommt es so richtig runter – wie ein richtiger deutscher Sommer. Es regnet lang und heftig. So heftig dass Betsy zum ersten Mal undicht wird und es uns über das Hubdach in der Nacht rein regnet. Es regnet zuerst auf Alinas Kopfkissen. Sie macht das Dach runter und es hört bei ihr auf zu regnen. Sie dreht das Kissen um und legt sich wieder hin. Da die Hubdachplane nass ist, regnet es auf mein Gesicht runter. Alina tut so als wäre nichts, als ich wach werde. Wieder was gelernt – wenn es heftig regnet Hubdach herunter ziehen, und zwar von Anfang an und nicht mittendrin.

Bevor es zu regnen begann haben wir noch am Balcony Lookout angehalten. Eine Felsnase ragt hervor und eignet sich hervorragend für Danger-Fotos. Erstaunlicherweise will Alina auch da hin und mit aufs Titanic-Nachahmer-Bild.

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Ich bin der König der Camper

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Am Morgen nach dem großen Regen gehen wir noch einmal zu den Mackenzie Wasserfällen. Alinas Laune sinkt unter Null.

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Grund dafür ist die immer häufiger auftretenden Probleme mit ihrer schönen Nikon. Zum Teil kann man nur nach x-fachem Aus- und Einschalten der Kamera ein Bild machen. Danach geht wieder nichts mehr. Wir stecken in einem echten Dilemma, denn Einschicken zum Nikon Kundendienst (so wie es uns die Fehlermeldung im Display empfiehlt) können wir die Kamera nicht. Wir haben unsere wertvolle Internetzeit für ein Schreiben an Nikon verwendet, so etwas wie: Hilfe, sind in Australien, haben keine Rechnung, Garantieschein usw, Kamera kaputt, wir kommen in 6 Monaten nach Deutschland, brauchen Kamera, was raten sie uns? Die Antwort war klasse: Bitte senden sie an diese Adresse (Deutschland) Kamera und Garantieschein... Leider hat sich das bei Nikon keiner durchgelesen.

Ein paar Bilder kriegen wir dann doch noch hin. So richtig Freude kommt aber nicht mehr auf wir freuen uns seit 3 Jahren auf Tasmanien und dann ohne Kamera? Ich imitiere schon mal den Tasmanischen Teufel auf meinem Shirt. In 2 Wochen sind wir vor Ort.

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Den Grampians Nationalpark sollte man sich auf jeden Fall merken und wir empfehlen jedem der nach Australien kommt hierfür ein paar Tage einzuplanen. Wir haben natürlich wieder Mal keine Zeit und müssen schon wieder weiter.
Kurz vor der Grenze nach South-Australia (da wo Adelaide liegt) ist Schluss für heute. Wir haben einen Stellplatz in Kaniva ausgesucht. Eine gute Wahl wie sich heraus stellt.

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Riesige Schwärme von Papageien und Kakadus fliegen hier zwischen einer Schafherde auf einer Weide neben dem Platz.

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Es regnet nicht! Dafür bläst uns der Wind fast weg. Das Vordach unseres Autos flattert wie ein Segel im Sturm und ich mach mir ernsthaft Sorgen ob es die Böen auf lange Sicht - *rumms* - genau in dem Moment als ich dies hier schreibe bricht das Vordach über mir zusammen. In einer Kettenreaktion stürzen die Coladosen die ich zur Beschwerung darauf gelegt hatte zu Boden und eine platzt dabei auf. Alina und Janine sitzen wie üblich im Auto in Sicherheit. Alina lacht sich schlapp. Flemming und ich können gerade noch verhindern dass die Jalousie zurück schnalzt. Wir beenden das Experiment an dieser Stelle. Heute gibt es kein Vordach mehr.

Morgen geht es zur letzten gemeinsamen Etappe zurück nach Adelaide. Dort steht das Auto der jungen Leute und unser Koffer bei Mirel in der Garage.

Eingestellt von Tom Travel 23:31 Archiviert in Australien Kommentare (1)

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