Reise blog von Travellerspoint

Indonesien

Ganz unten und ganz oben

von 25m unter Wasser bis 1700m auf den Kraterrand

sunny 30 °C
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Wir wachen auf in unserem wunderschönen Gasthaus. Das liegt wirklich mitten in "Dschungel". Mann erreicht es über eine kleine Brücke, die Bungalows sind alle auf einer eigenen Ebene am Hang.

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Es war so ruhig, die Luft so sauber, wir können es zur besten Nacht dieser Reise erklären. Das können wir wirklich weiter empfehlen, super Bett, Open Air Bali Bad + Badewanne, und extrem freundliche Wirtsleute. Es gibt Zimmerservice, ein gutes Frühstück und eine äußerste motzige Katze!

Unten sieht ihr unser Frühstücksraum und eine sehr glückliche Nadja. Sie erwähnt mehrfach wie sehr es ihr gefällt, es fallen ihr alle Kleinigkeiten auf die in unseren günstige Quartieren öfters fehlten: Seife, Klopapier, Handtücher. Sonst lobt sie nur das Tauchen in den höchsten Tönen.

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Apropos Tauchen, 1st Class Diving ist für heute angesagt. Übereinstimmend heißt es von mehreren Seiten, dass es das beste Tauchen auf Bali vor der kleinen Insel Menjangan ganz im Nordwesten gibt. Deswegen haben wir weit über 100km Umweg in Kauf genommen. Hier taucht man an einer steil abfallenden Wand - genau mein Ding.

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Als es dann unter Wasser geht ist es wirklich sehr sehr gut. Die Sicht könnte besser sein, allerdings sind die 15m Sicht genug um einen Schwarzspitzenriffhai zu sehen. Das unerwartete Haighlight des 1. Tauchgangs. Die Steilwand und die Korallen sind fantastisch. Fische reichlich - das kommt an unsere bisher besten Tauchgänge im Roten Meer heran. Der 2. Tauchgang bringt keinen Hai aber eine hübsche Grotte zum reintauchen.

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Zwischendurch gibt es ein Lunchpaket am Strand. Am Ende sind die beiden Mädels und ich sehr zufrieden mit dem Tag und wir fahren zurück zu unserem Quartier bei den heißen Quellen. Zum Sonnenuntergang fahren wir die paar Kilometer nach Lovina Beach mit anschließendem Abendessen.

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Hier in Lovina Beach spricht man deutsch. "Zimmer frei"-Schilder und ein Hotel namens "Deutsches Eck" sagen schon viel. Der Chef des kleinen Restaurants namens "Warung Apple" in dem wir essen spricht unglaublich gut deutsch. Hat er alles von deutschen Touristen gelernt. Für uns bleibt es bei diesem kurzen Abstecher ins balinesische Mallorca.

Nach dem Frühstück am nächsten Tag noch ein kurzes Bad in den heißen Quellen.

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Natürlich sind wir nicht nur wegen den heilenden Kräften des Wassers da, sondern auch um Spaß zu haben. Wir bombardieren die Einheimischen mit netten Popobomben. Thomas kann den "lauernden Heuschreckensprung" am besten, das sieht übringens so aus.

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Auf der Weiterfahrt sehen wir einen gut bepackten Laster. Er ist mit 50kg-Säcken beladen und schwankt bedrohlich in jeder Kurve.

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Danach fahren wir durch bis auf den Mt. Batur. Ein erloschener Vulkan der vor 50 Jahren zuletzt einen größeren Ausbruch hatte.

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Das Besondere daran, man kann unten im Vulkankrater übernachten. Im Kratersee gibt es Fische die hervorragend schmecken - und die gibt es heute zum Abendessen. Die Zimmer im Vulkankraterhotel sind sehr annehmbar und nebenbei die günstigsten unserer bisherigen Reise.

Hier unten ist eine unwirkliche Stimmung. Rundherum umgeben von den Wänden des alten Kraters ist ein ganz besonderes Licht. Viele kommen hierher und klettern zum Sonnenaufgang auf den neuen, inneren Krater.

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Wir fahren nur noch ein wenig um den Kratersee, dann wird es dunkel. Die Uhren hier unten im Vulkan ticken völlig anders als im hektischen Kuta. Das Restaurant hier schließt um 9 - noch früher als in Lovina, wo uns der Wirt um 11 rausgeworfen hat. Wir haben allerdings genug Zeit um den legendären Fisch aus dem Vulkansee zu speisen und das Internet des Luxushotels von nebenan gratis anzuzapfen. Hehe :-D

Eingestellt von Tom Travel 01:48 Archiviert in Indonesien Kommentare (0)

Kultur pur

alte Lava und junger Reis

23 °C
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Morgens muss Nadja auch mal über alte Lava laufen. Wir haben es schon gemacht und halten es fotografisch fest.

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Gestern mittag als wir ankamen war oben am Kraterrand der Teufel los. Ein einziges Verkehrschaos aus Bussen und Taxis. Wo Touris kommen sind die Händler nicht weit, denn auch wenn du vollbepackt bist, passt in deine Tasche immer noch eine Postkarte oder ein Schachspiel rein. Die Händler sind wirklich lästig. Es hat sich in den letzten 20 Jahren herumgesprochen, dass der Ausblick von hier oben sensationell ist. Bei vielen Besuchern bleibt es dabei, für eine Übernachtung unten am See ist auf den Standard-Rundreisen zu wenig Zeit eingeplant.

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Wir setzen uns mit einem super-leckeren Mango-Drink auf die Terasse eines Restaurants etwas unterhalb des Kraterrandes und sind sogar für eine kurze Zeit alleine beim Staunen. Auf Bali gibt es viele schön geschnitzte und verschnörkelte Türen oder Fenster, unser Restaurant eingeschlossen.

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Die Tagesetappe heute ist kurz - gut für mich. Die Fahrerei nervt gewaltig. Dennoch machen wir auf halber Strecke einen Stop und sehen uns die antiken Steinskulpturen in Gunung Kawi bei Tampak Siring an.

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So wirklich weiß keiner warum die da in den Stein gehauen wurden und was sie darstellen sollen. Wurden auch erst vor knapp 100 Jahren entdeckt und liegen heute inmitten von wunderbaren Reisterassen in einem kleinen Tal. Immer noch (oder bereits wieder) etwas vom Dschungel überwachsen kommt etwas Angkor Wat Feeling auf.

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Das Innere der Anlage ist heute ein belebter Hindu-Tempel. Die Frauen basteln gemeinsam an den Opferschalen die hier täglich zu Millionen auf den Strassen vor den Häusern verteilt werden.

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Spontan inszenierte Fotos werden manchmal unfreiwillig komisch.

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Ich wollte ein romantisches Bild 1) aber nur-Unsinn-im-Kopf-Thomas wollte mich von der Klippe stossen; Bild 2) ich protestiere; Thomas Bild 3 und 4) lacht sich kaputt

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Das hat euch gefallen? Es geht besser. Wir wollten ein schönes Foto am Baum, wie hier von Nadja vorgeführt.

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Das ist aber nicht so einfach. Ein Baum der bedrohlich über die Kante wächst und die richtige Position finden ^^. Mitten in der Bilderserie fängt Nadja an zu lachen und sagt das sieht irgendwie nach was anderem aus was wir da darstellen.

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Als wir uns die Bilder ansehen lachen wir uns kaputt, Nadja liegt eh schon am Boden vor Lachen.

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Voller Einsatz für Froschfotos der Reispflanzen.

Vom Tempel aus beobachten wir auch eine gruppe Jungs die mit Ihren Speeren einen Tanz vorführen. Nichts für Mädchen, die dürfen da nicht mitmachen :'-(

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Ausserhalb hat man das übliche Spießrutenlaufen durch die Stände der Händler. Wir haben für den Weg die Blick-starr-auf-den-Boden-Strategie plus ein "Tidak Mau" (Bahasa für: brauch ich nicht!) für die hartnäckigen Fälle eingeübt. So schaffen wir es ohne zusätzliche Sarongs, Kokosnussschnitzereien oder sonstigen Kleinkram durchzukommen.

Kurz darauf kommen wir im Epizentrum der Balinesischen Kultur - in Ubud an. Das Mekka und El Dorado für die etwas ältere Fraktion der Balibesucher. Hier findet man alles um seine Wohnung oder seinen Garten zu verschönern.

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Auch wer daran denkt zu hause einen Tempel zu bauen kriegt hier zumindest die Grundausstattung locker an einem Tag zusammen.

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Balitypische Kleidung gibt es auch, was man davon zu hause außerhalb des Karnevals auf der Strasse anziehen kann bleibt offen.
Wir haben vor die nächsten 4 Tage hier unser Basislager aufzuschlagen und die nähere und weitere Umgebung abzuklappern. Das Hotel das wir ursprünglich ansteuern wollten sehen wir nicht. Gleich am Parkplatz schleppt uns die Parkwachtel in eine anderes Quartier. Preis und Zimmer sind OK.

Nach den ramadanbedingten Negativerfahrungen der letzten Woche sind wir froh, dass es diesmal wieder so unkompliziert ist mit der Quartiersuche. Hier gibt es genügend freie Zimmer, Moslems muss man hier mit der Lupe suchen - die interessieren sich offensichtlich für andere Dinge.

Eingestellt von Tom Travel 22:16 Archiviert in Indonesien Kommentare (1)

Katzenkackekaffee und nasse Maikäfer

Tasting und Rafting

sunny 30 °C
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Für heute haben wir eine Rafting Tour im Programm. Es ist die selbe Tour die Alina und ich schon vor 3 Jahren gemacht haben. Diesmal ist allerdings mehr Wasser im Fluß, Team Beiderbeck ist dabei, was den Spaß sehr erhöht. Zu fünft werden wir per Taxi zum Startpunkt gebracht.

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Kurze Unterweisung, die blöden Helme auf den Kopf und schon geht es auf den Fluß. Schön gemütlich zunächst. Dann geht der Kampf los, wir bespritzen das andere Team mit Hilfe des Paddels. Ich sag nur, die haben angefangen! Bald darauf der Bamboo! Ruf des Scouts - das bedeutet ducken weil eine niedrige Bambusbrücke im Weg ist. Glaubt mir, wer denkt ein wenig ducken reicht, irrt sich. Sogar die Zwerge mussten sich ducken.Bumm-Bumm! bedeutet festhalten, weil wir Felsen oder Team Beiderbeck rammen Hähä!. Meine beiden Mädels sitzen vorne und kullern im Boot herum wie Käfer. Manchmal fallen sie nach hinten, liegen auf den Rücken und strampeln hilflos mit den Beinen und Armen und Paddeln herum. Da sieht jeder Käfer auf den Rücken liegend eleganter aus. Kaum haben sie sich aufgerappelt kommt schon die nächste Wand. Viel Hilfe beim Paddeln sind die beiden in diesen Situationen nicht.
Moooment! Also zu unserer Verteidigung muss ich hinzufügen, dass wir vor lauter Lachen nicht mehr aufstehen konnten. Am Ende steckten wir mt den Hintern fest und der Hr. Meckerziege hat nicht geholfen, sondern sich das ganze lange und kommentarvoll angesehen..

Zur Halbzeit gibt es einen Wasserfall und Gelegenheit Fotos zu machen. Von der Fahrt selbst gibt es keine Fotos weil unsere Kameras nicht wasserdicht sind.

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Am Ende der Tour geht es 4 Meter ein Wehr hinunter - eine gute Gelegenheit zum Schreien für weibliche Bootfahrer.

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Bevor wir zum Startpunkt kommen schleppt uns unser Fahrer noch zu einem Verkaufsstand für Bali-Kaffee. Dort findet ein Tasting der etwas anderen Art statt. Zitronengrastee, Bali Kaffee, Ingwer-Kaffee, Bali-Kakao und Ginseng Kaffee. Alles Geschmackssache - mir hat seltsamerweise nur der Zitronengrastee geschmeckt, obwohl ich normal im asiatischen Essen dieses Gewürz nicht ausstehen kann.

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Robert leistet sich Zibet-Katzen Kaffee. Angeblich der teuerste Kaffee der Welt kostet hier ein Schälchen davon grad mal umgerechnet zweieurofuffzig. Das Besondere daran, die Kaffeebohnen werden von der Katze (eigentlich eine Marderart) gefressen, passieren den Darm kommen hinten wieder raus, werden von Zibet-Katzen-Kot-Sammlern aus dem Dreck gepult, geröstet und gemahlen. Voila - fertig ist der Traum jedes Kaffeefeinschmeckers. Wir haben es probiert - mich erinnert es an guten österreichischer Kaffee.

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Natürlich hat der Laden auch einen Shop - Alina ist happy.

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Wie oben erwähnt sind wir für kurze Zeit wieder zu 5. Robert und Uschi kommen mit dem Moped aus dem Norden von ihrer Rundfahrt zurück und wir gehen essen und anschließend zu den Klängen einer Reggae-Lieve-Band abzappeln.

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Fehlt noch der Rest des gestrigen Tages. Typisches Touristenkulturprogramm. Reisfelder, Tempel und Ruinen.

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Goa Gajah

Am besten fanden wir einen kleinen Trampelpfad in den Dschungel. Wir sind für Stock und Stein wie immer gut ausgerüstet. Unsere Turnschuhe liegen im Hotel, dabei haben wir die Schlappen. Damit wird der Gang über die Brücke am Fluß lustiger.

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Yeh Pulu

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mehr Reisfelder

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Alina und Nadja haben immer noch nicht genug Kultur und gehen ins Kunstmuseum.

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Eingestellt von Tom Travel 08:49 Archiviert in Indonesien Kommentare (1)

Pleiten, Pech und Pannen

wie man sein Gepäck erleichtert

sunny 29 °C
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Unser Visum läuft morgen ab - wie schnell doch 30 Tage vergehen! No Problem, man kann sein Visum um 30 Tage verlängern, haben wir vor der Reise recherchiert. Am Flughafen gibt es ein Immigrations-Büro, da kann man das machen lassen. Das wurde uns auch bei der Ankunft von einem Immigration-Beamten bestätigt.

Wir fahren zum Flughafen und stellen fest, das Büro liegt außerhalb des Geländes. Nun gut, Fußmarsch 500m dorthin. Es geht gegen 11 Uhr - als wir ankommen sehen wir, dass die wie bei uns die KFZ-Zulassungsstelle nur bis 12 offen haben. "1 Stunde - das langt locker denken" wir.

Dann geht es los. Der indonesische Amtsschimmel wiehert. Wir müssen einen roten Schnellhefter kaufen - alles muß seine Ordnung haben hier. Gut - erledigt. "Sie müssen Formular 23 ausfüllen" (kein Witz das heißt wirklich so) - aber nur mit schwarzer Tinte (ebenfalls kein Witz). Na schön, machen wir. Erinnert mich an "Asterix erobert Rom" und "das Haus das Irre macht".

Außerdem müssen Kopien der wichtigen Seiten im Reisepaß zum Antrag. Hm, wo kriege ich Kopien her? Ich frage mich durch und 3 Häuser weiter steht ein gelangweilter Copyshopbesitzer am Gerät - vor mir eine Schlange von Schicksalsgenossen die auch Kopien brauchen. Kaum 15 Minuten später komme ich stolz mit meinen Kopien zurück zu Alina die sich inzwischen an Formular23 versucht hat.

Soweit so gut - nun noch eine Kopie des Weiterflug-Tickets. (der Beweis daß man wirklich ausreisen wird) Wie Ticket? Wir haben Online gebucht - nix Ticket. Ach so, Buchungsbestätigung reicht auch. Haben wir allerdings im EMail Postfach. Der Typ vom Copyshop schaut mich mitleidig an als ich nach einer Möglichkeit frage eine meiner Emails hier auszudrucken. "Airport!" sagt er.

Also wieder zu Fuß zurück zum Flughafen. Es hat ja nur 30° im Schatten oder so. Da kommen uns die paar Minuten doch glatt wie Stunden vor. Dort gibt es 2 Internetshops mit schönen Plakaten was man dort alles an elektronischen Dienstleistungen bekommen kann. Leider beide ohne Internet heute. "Sorry, boss - is broken today". Nebenan ein Reisebüro. Gegen eine ordentliche Gebühr läßt uns die Dame an ihren Rechner und Drucker.

"Wunderbar - läuft doch wie am Schnürchen" sage ich zu Alina. Mittlerweile ist es 12 Uhr durch, aber die nette Beamtin macht für uns eine Ausnahme und erlaubte uns die fehlenden Dokumente nach der Mittagspause einzureichen. Wir sitzen also die Mittagspause ab, ist doch viel schöner als am Pool zu liegen.

Dann dackeln wir mit unserer schönen roten Mappe, dem mit schwarzem Kuli ausgefüllten Formular23, Passkopien und der Flugbuchungsbestätigung wieder zurück. Was soll jetzt noch schief gehen? Antwort: alles!

Wir haben nicht mit dem hiesigen Beamtenapparat gerechnet. Das Bearbeiten des Antrags dauert 3 Werktage, aber wir dürfen am Dienstag wiederkommen und die Stempelgebühr bezahlen. Problem - Dienstag sind wir in Sulawesi. Montag geht der Flieger, alles schon gebucht.

"Ein Freund kann am Dienstag kommen und die Gebühr bezahlen" sagt sie uns. Wunderbar, wir finden schon jemand der das erledigt.

Nun wird alles gut - denkste! Erst am Freitag nächste Woche können wir unseren Paß mit dem neuen Visum abholen - möööp! Geht doch nicht. Schon vergessen? Wir sind 1000km weg in Sulawesi ab Montag. Der Paß kann nur persönlich abgeholt werden - an dieser Stelle geht nichts mit Freund. Na gut, dann lassen wir den Paß halt hier und sammeln ihn mit dem Visum ein, wenn wir Anfang Oktober wieder aus Sulawesi zurückkommen. Schon wieder mööööp! Geht nicht, weil man hier auf dem Amt die Pässe maximal für 1 Woche lagert.

Jetzt sind wir gestrandet - uns fällt nichts mehr ein. Wir werden unser Visum überziehen - dafür eine Strafe aufgebrummt bekommen (pro Tag der Überziehung) und unser Glück am Montag oder Dienstag in Makassar beim dortigen Immigrationsbüro in Sulawesi versuchen (Fortsetzung folgt)

Den ganzen Tag auf dem Amt versch*** hatten wir wenigstens noch was Nettes für den Abend geplant. Sunset am Uluwatu Tempel. Schön hoch oben auf einer Klippe ganz unten im Südwesten von Bali gelegen. Am Eingang ein Warnhinweis in 15 Sprachen. "Achtung! Diebische Affen. Keine Mützen, Brillen und Schmuck tragen!"

An dieser Stelle ein kleiner Rückblick - vor 5 Tagen im Monkey Forest.

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Hier ist noch alles in Ordnung "Ach guck mal wie süß, so zutraulich wie die Affen hier sind." "Schau mal der eine, der spielt so nett mit deiner Mütze"

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Das war dann das so ziemlich das Letzte was ich von meiner Mütze gesehen habe. Der Affe reißt sie mir vom Kopf, springt aufs Gemäuer und später ab damit in den Dschungel. Echt schade, an diesem Cap hingen Erinnerungen an unserer ersten USA Reise/Weltreise 2009. Gekauft im Pro-Shop des tiefsten Golfplatzes der Welt im Death Valley - unersetzlich für mich. Aber ich habe ja noch das Alcatraz Käppi aus San Francisco und nach einem Tag ärgern stelle ich fest, dass sie viel besser passt als das Death Valley Käppi.

Affen sind gemeine Diebe. Ich bin nun vorgewarnt, und lasse ab sofort keine Affen mehr auf mich klettern. Die Warnung auf dem Schild nicht wirklich ernst nehmend, sage ich den Mädels sie sollen sich in Position an einer Klippe stellen.

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Dazu setze ich Mütze Nr.2 (meine letzte) und Sonnenbrille auf, damit ich die Hände frei habe zum Fotografieren. Genau auf diesen Moment haben die Biester den ganzen Tag gewartet. Plötzlich verspüre ich Frischluft auf dem Kopf und hin geht sie meine Mütze samt Sonnenbrille.

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Ich versuche erst gar nicht den beiden Affendieben hinterher zu hechten. Weg ist weg. Was für ein Tag :-(
Alina versucht mit einem Stock dem kleineren Affen die Brille wegzunehmen aber ein großer Affe faucht sie böse an, und schon rennt sie schreiend hinter mich. Wir sehen zu wie der Affe mein Alcatraz Käppi genüsslich zerkaut. Bananen kann er jeden Tag haben, das ist viel spannender.

Wir machen die üblichen Sonnenuntergangsfotos

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Auf dem Rückweg finde ich tatsächlich meine Mütze achtlos von den Affen weggeworfen im Graben.

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Der Zustand ist allerdings jämmerlich. Affenzähne können ordentlich Schaden anrichten. Für eine ebay-Auktion würde ich schreiben "kaum gebraucht" - ich werfe sie in hohem Bogen von der Klippe. Zusammenfassung: 3 Affen = 2 Mützen und 1 Brille weniger = 200g weniger Gepäck. Eigentlich soll Alina Gepäck reduzieren, die versteckt aber ihre Ohrringe hinter ihren langen Haaren und trägt keine Mütze.

Armer Thomas, er hängt doch so an seinen Käppis. Nadja fotografiert weiter begeistert die Affen. Ich habe keine Symphatien mehr für die - auch nicht für die Kleinsten. Nachdem der eine mich mit seinem Zähnen so angefaucht hat, gehe ich auf Abstand.

Kaum möglich an jeder Ecke sitzt einer. Da rennt ein Typ hektisch einem Affen hinterher. Ich staune, die Affen haben ihm seinen Schlappen geklaut. Warum zieht der auch hier seine Schlappen aus? "Sowas Blödes", denke ich noch.

Nadja schreit kurze zeit später. Ein Affe zieht ihr unterm Gehen eine Reef-Sandale aus. Auch Affen sind markenbewusst. Fassungslos sieht sie ihrem Schlappen hinterher, da kommt schon der Nächste und zieht ihr den zweiten aus. Den lässt sie nicht los, und versteckt ihn unter ihrem T-Shirt. Der zweite Affe gibt auf.

Wir verfolgen den Affen eine Weile. Rundherum gehen wir über den Sonnenbrillen-, Käppi- und Schlappenfriehof, denn überall liegen diese zerkaut im Gebüsch. Ein Local sieht unsere Verfolgungsaktion und fragt ob wir nicht was zum Essen für die Affen haben, Schokolade mögen sie wohl besonders gerne. Er holt dann etwas heraus und bietet dem Affen quasi einen Tausch an. Der überlegt kurz, entscheidet sich dann für das Leckerli und läßt Nadjas Schlappen leicht angekaut zu Boden fallen.

Natürlich will der Schlappenretter nun eine Belohnung. Nadja gibt ihm etwas. Später wiederholt sich diese Szene mit anderer Touris, Locals und Affen Besetzung. Da wird es uns klar: das ist eine mafiöse Symbiose aus Affen und Einheimischen. Die Affen klauen was geht, damit sie was Leckeres zum Tausch für die Beute erpressen, die Locals verdienen sich ein ordentliches Taschengeld mit der Wiederbeschaffung.

Wir freuen uns mit Nadja über den bereits verloren geglaubten Schuh. Da läuft schon die nächste Touristin ihrem Schuh hinterher. Rechts hat ein kleinerer Affe 1 geraubtes Käppi in der Hand. Thomas läuft ganz cool vorbei und klaut dem Affen blitzschnell das Käppi und überreicht es der sprachlosen Besitzerin. Er sieht zufrieden aus, es steht jetzt nur noch 2:3 für die Affen.

Reiseweisheit Nr.4: Bei Problemen mit Übergepäck geh zu den Affen

Vor diesem Pannentag gab es noch einen normalen Reisetag. Tempel, Botanischer Garten, Wasserfall und wieder Tempel war das Programm. Es stellt sich bei uns eine gewisse Sättigung an Attraktionen ein.

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Der letzte Tempel ist wohl der bekannteste hier auf Bali - da fährt man zum Sonnenuntergang hin - Tanah Lot

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Es wird wirklich Zeit dass wir hier weg kommen. Wirklich erwähnenswert ist allerdings die Tatsache dass wir es nun im 3. Anlauf endlich geschafft haben die Git-Git Wasserfälle zu sehen. Die letzten Male hat es jeweils zu gießen begonnen als wir dort ankamen. Wir hatten keine Lust den Weg dorthin durch den Regen zu gehen.

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Gut 30m hoch, ganz hübsch.

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Ebenfalls erwähnenswert die Toilette in dem feinen Laden in Ubud in den uns Uschi und Robert am letzten Abend eingeladen hatten.

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Wer hätte hinter so einer Tür die Schüssel erwartet?

Auch das Essen war auch vom Allerfeinsten. Dank an Uschi und Robert für die Einladung. Solche kulinarischen Genüsse sind bei unserem Travellerbudget selten.

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Eingestellt von Tom Travel 22:56 Archiviert in Indonesien Tagged waterfalls animals reiseweisheit Kommentare (2)

€-Tick-Tack

die Alten sind wieder allein

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Nach dem gestrigen Debakel auf dem Immigration Office sind wir nun übers Wochenende zur Untätigkeit in Sachen Visum gezwungen. Die Penalty Uhr tickt allerdings auch jetzt - jeden Tag kommen ca. 35€ dazu. Zu meinem Entsetzen mußte ich im Reiseführer lesen, dass die Zweigstelle der Immgration in Makassar (wo wir Montag oder Dienstag demütigst Verlängerung beantragen werden) notorisch zickig und schwierig ist bei diesen Dingen. Na super!

Vorgestern hat Nadja Alina zum Tanzen überredet. Für mich ist das nichts, ich muß in meinem Alter befürchten, dass mir dort jemand einen Stuhl anbietet. Die Mädels sind losgezogen und ich konnte am Pool mit meinem Bier relaxen. "Schön", dachte ich, dann fing aber bald die Pool Party an. Die war aber mit ätzender Techno Musik doch sehr störend.

Im Tubes-Restaurant mit den legenderän Surfbrett

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hatte ich vorgestern ein doppelten BomBum getrunken und musste gar nicht großartig zum Tanzen überedet werden. Allerdings im Sky Garden fiel mir der Altersunterschied sehr auf. Wenn ältere da waren, dann gut versteckt in einer dunklen Ecke. Das ist aber nichts für mich, wenn schon Gaudi, dann rein ins Getümel und Party!

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Die Eiswürfel flogen wieder durch die Menge, direkt vor den Augen der Security. Das fand der aber ganz witzig, nur über die Brüstung durfte ich mich nicht lehnen, sonst ist der ganz entspannt. Nicht wie in München im Willenlos wo ich nach Eiswürfelwerfen gebeten wurde das Lokal zu verlassen. Die Musik wurde dann aber immer lauter und leider schlechter. Da merkt man vielleicht doch das Alter. Wir haben 2 nette Jungs aus Deutschland kennengelernt (19 Jahre!) und nach dem mich der eine auf 21 geschätzt hatte dachte ich nur, die Jugend ist heute nicht nur taub sondern auch blind. ;-)

Egal, für mich war die Mission erfüllt. Ich bin glücklich und bevor ich aus Müdigkeit auffalle habe ich mich verabschiedet. Da war die Pool Party vor unserer Hütte voll im Gange. Thomas sitzt daneben und wirkt nicht glücklich. Ich merke es ist die Musik, sonst würden wir vielleicht noch mitmachen, aber mit Teknokacke geht gar nicht. Dann gehen wir eben schwimmen. Wir haben den Pool direkt vor der Zimmertür. Die Party verlagert sich direkt neben unser Zimmer, blöderweise ohne uns. Wir versuchen zu schlafen. Nadja kommt heim nach Sonnenaufgang. Was bin ich froh, dass ich nicht mehr 18 bin.

Nadja nutzt ihren vorletzten Tag zum Shoppen und für den Sonnenbrand ihres Lebens nachdem sie am Strand eingeschlafen ist. Die Mädels gehen erst den Sonnenuntergang gucken und machen die üblichen Bilder.

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Bye bye Strand für Nadja die immer röter wird. Sie müsste sich eh die nächsten Tage vor der Sonne verstecken.

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Auch heute noch mal ab in den Sky Garden - das ist der Schuppen den man hier im Gora Beach bis 4 Uhr morgens hämmern hört. Nadja leuchtet rot wie eine Ampel, Alina muss wieder in die Sonne, sie weisselt schon wieder.

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Heute ist Alina nur Nadja zuliebe mitgegangen. Sie ist wieder altersmässig nicht aufgefallen, kommt aber trotzdem schnell heim. Keine Pool Party heute - wir schlafen wie Babys.

Sonntag, Rasiertag und Nadjas letzter mit uns. Sie merkt den Sonnenbrand kaum ohne Schlaf, da sie wieder bis zum Sonnenaufgang unterwegs war. Aber am nächsten Tag läuft sie herum wie Falschgeld. Wie beim Muskelkater ist auch beim Sonnenbrand der zweite Tag bekanntermaßen der Übelste. ^^

Wir gehen nochmal schön essen - da kommt schon das Taxi. 4 Wochen vergingen wie im Flug.

Wirt wollen es jetzt ein wenig ruhiger angehen, denn in Bali sind wir ganz schön rumgereist.

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Ab jetzt mal wieder etwas langsamer, Alina muss arbeiten, wir wollen ein ruhiges Plätzchen finden und etwas entspannen. Rundreisen sind soo anstrengend. Wenn nur die blöde Sache mit dem Visum nicht wäre...

Eingestellt von Tom Travel 06:54 Archiviert in Indonesien Kommentare (1)

Makassar

Rote Mappe, Formular 23 und schwarze Tinte

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Wir fliegen mit Lion Air eine Station weiter, 1000km nach Norden nach Sulawesi. Das sieht beim Anflug von oben ziemlich trocken aus. Gut so, denn Regen können wir in den nächsten Wochen hier überhaupt nicht gebrauchen. Zum Strandurlaub gehört nun mal Sonne.

Mir liegt die Visumsgeschichte schwer im Magen und ich denke mir bereits herzzereissende Geschichten aus um die Immigration-Beamten milde zu stimmen. Zwecklos, wie sich bald herausstellt – hier in Sulawesi kommt man mit Englisch nur selten weit. Auf dem Amt spricht man nur Bahasa.

Gleich am Gepäckband am Makassar Airport werden wir von einem Local abgefangen. Normal reagieren wir auf so eine Anmache nicht, aber in der Not frisst der Teufel Fliegen. Er will uns eine Taxifahrt in die Stadt und eine Rundreise in den Norden andrehen. Ersteres brauchen wir wirklich, Letzteres nur vielleicht. Das sage ich ihm aber nicht, sondern schildere unser Problem mit der Aufenthaltserlaubnis. „No problem, I have friend work in imigrasi office.“

Ob das mit dem Freund so stimmt ist mir völlig wurscht, ich frage wie lange es dauert das Visum zu bekommen. "You pay little more and can have in 2 days" Wow! SO funktioniert das also. Wie naiv waren wir in Bali auch nur daran zu denken selbst den regulären Behördenweg zu gehen. Anfängerfehler!

Er fährt uns hin, füllt mit uns die Formulare aus, handelt mit den Offiziellen. Auch hier sind rote Schnellhefter und schwarzer Kuli obligatorisch. Aber es kommt Bewegung in die Sache.

Einen Moment glauben wir sogar um die Geldstrafe wegen Überziehung herumzukommen – leider wird daraus nichts. In dem Punkt ist der Beamte knallhart und brummt uns 3 Tage auf. Sind 100€ - geht ja noch. Dazu kommt nun allerdings noch die Gebühr für die Expressbearbeitung des Antrags und das Honorar für unseren Helfer.

Für heute ist alles in die Wege geleitet, morgen liegen die Pässe mit frischem Visum zur Abholung bereit. Die Fahrt vom Office zum Hotel in Makassar dauert 1 Stunde. Als wir den Flug hierhin gebucht haben dachten wir das wäre irgendein Kuhkaff. Das Kaff hier hat allerdings 1,8 Mio Einwohner und ist echt riesig.

Unser Helfer bemerkt unsere Abneigung gegen den hiesigen Verkehr und bietet an die Pässe für uns morgen abzuholen. "Wie, das geht? Hier muss man nicht persönlich erscheinen?" "No problem, you pay little extra and everything goes" Ich wußte irgendwie dass das kommt.

Auch schon egal, keiner von uns hat Lust auf 2 mal die Strecke im Stau morgen Vormittag. Das wäre also geritzt.

Unser Hotel liegt ganz nah an der Strandpromenade – nicht wirklich schön hier, aber mords was los heute. Es geht zu wie bei einem Volksfest. Fallschirmspringer haben einen Zielsprungwettbewerb zum Sonnenuntergang. Das gibt ein paar hübsche Bilder.

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Bei uns werden Ostereier gefärbt, hier färbt man ganze Vögel. Ein wirklich armseliger Anblick, die kleinen Vögel panisch zu zweit in winzige Drahtkäfige gesperrt, völlig widernatürlich quietschbunt gefärbt. (ich vermute mit Lebensmittelfarbe) Was ist der Sinn davon? Für knapp einen halben Euro kann man so ein Pärchen samt Käfig kaufen und anschließend frei lassen. Bringt Glück!

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Alina kann es nicht mehr ansehen und kauft ein Paar. Sie sieht sehr unzufrieden aus.

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Die anschließende Befreiung hebt ihre Laune erheblich.

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Da sie den Käfig ganz vorsichtig öffnen will, damit die Vögel beim herausfliegen nicht hängen bleiben, stehen bald einige Locals um sie herum und filmen sie mit dem Handy.

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Sie ist auf einmal der Star, keiner guckt mehr auf die Fallschirme oder den Sonnenuntergang. Da wir so viel Aufsehen erregen, sind wir uns nicht mehr wirklich sicher, ob die sofortige Freilassung der Vögel der Sinn dieser Tierquälerei ist. Ich habe gemischte Gefühle dabei. So schön es ist den beiden die Freiheit zu geben, werden weiter Vögel gefärbt und eingesperrt, solange Leute sie kaufen.

Schon am nächsten Tag kommt mittags unser Helfer mit den Pässen und dem brandneuen Visa. Er arrangiert auch gleich ein Taxi zu unserem nächsten Reiseziel Pantai Bira südlich von hier. Schon wie in Sri Lanka nicht gerade eine billige Sache. Da wir unser Gepäck allerdings trotz Affen bisher nur unwesentlich reduziert haben, ist Transport in öffentlichen Kleinbussen nicht nicht wirklich eine Option.

175km = 6 Stunden, teils wegen Verkehr in Makassar teils wegen grottigen, an Turda erinnernden Straßen. Wir fahren an Salzplantagen

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und Reisfeldern vorbei.

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Unterschied zu Bali, hier stehen die Häuser auf Stelzen, und sind sehr bunt.

Ziemlich zerknautscht und durchgerüttelt kommen wir erst in der Dunkelheit in Bira an.
Erste leichte Enttäuschung: Internet-Access ist hier ein Problem. Ein einziges Restaurant bietet sehr eingeschränkten Zugriff.

Unsere Hütte liegt direkt an einer Klippe über dem Meer – so viel kann man noch hören. Wie es hier aussieht sehen wir dann erst morgen früh.

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Der Morgen danach

Sand vom Feinsten und gröbster Unrat

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Stell dir vor du stehst morgens auf, gehst auf deine Terasse und siehst das hier...

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So sah das jedenfalls aus als wir heute morgen zum ersten Mal die Aussicht von unserem Balkon bei Tageslicht genossen. Frühstück in ziemlich genialer Lage. Schmeckt leider viel weniger genial. Toast mir Marmelade und Tee hatten wir schon besser.

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Zweite Enttäuschung: Trotz fantastischem Ausblick muss ein anderes Quartier gefunden werden. Die Bungalows und die direkte Umgebung sind bei Tageslicht gesehen in traurigem Zustand. Schutt und Müll überall. Hier muss es doch noch etwas Bezahlbares geben, dass uns besser zusagt.

Nächste Enttäuschung am Strand: angeschwemmter Müll verschandelt das Bild. Der Sand ist auf unserer Strandwertung der feinste den wir je gesehen haben. So weiss, dass er in der Mittagshitze kaum warm wird. Die Einheimischen kommen hier am Wochende hin und feiern. Dabei hinterlassen sie Müllberge und sogar Glasscherben im Sand.

In Asien ist ein schmutziger Strand etwas Normales, so kennt es jeder. Umweltbewußtsein kommt scheinbar erst mit Wohlstand. Es gibt hier durchaus Wettbewerbe - wer hat den saubersten Strand oder Stadt. Zaghafte Versuche der Regierung an der Müllsituation etwas zu ändern. Dann wird aufgeräumt was das Zeug hält. Leider sieht man bereits kurz nach dem Wettbewerb nichts mehr davon.

Ein interessanter Versuch zur Müllvermeidung ist dieses Damenhygieneprodukt aus pflanzlichem Material - na also, geht doch! Verschiedene Formen und Größen - paßt überall. ^^

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Leider gibt es kaum Palmen oder schattige Plätze am Beach hier. Das gibt in unserer Strandwertung weitere Minuspunkte. Das Dorf wirkt manchmal wie eine Geisterstadt, die noch nicht ganz aufgegeben hat. Ohne Ziegen, wäre es total fad. Die bringen uns mit ihrem dummen Geschau manchmal zum Lachen. Kennt ihr jemanden der schöner blöd gucken kann? (Autoren ausgenommen)

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Kaum Leute auf der Straße, viele Läden haben zu, die Restaurants sind leer. Nur eine handvoll ausländischer Touristen. Nicht einmal fliegende Händler, die einem etwas andrehen wollen. Wäre eigentlich perfekt zum Arbeiten, aber mit der schäbigen Unterkunft und der lausigen Internetsituation...

Es wird im Lauf des Tages nicht besser. Zunächst ist alles was wir uns an Alternativ-Unterkünften ansehen überteuert oder inakzeptabel. Kaum ist das Zimmer ansehnlicher und einigermaßen ordentlich gibt es Fantasiepreise. Mein erlerntes Bahasa wird langsam durchaus nützlich, Verhandlungen in Englisch verlaufen oft nicht zufriedenstellend.

Es gibt ein per Moped erreichbares ein deutsches Tauchresort, das ist aber völlig ausgebucht. Eine andere Dame die lange in München gelebt hat, hat auch ein paar schöne Zimmer in einem netten Garten, hält aber an ihrem utopischen Preis fest. Liebe Exmünchnerin, wenn schon hochpreisig, dann wenigstens mit Meerblick - so nicht. Wir verstehen nun die vielen geschlossenen Guest Houses und Hotels hier - es gibt zu wenige Gäste, die bereit sind diese Preise zu bezahlen.

Am Ende finden wir doch noch etwas, ganz oben auf einem Hügel, tolle Aussicht, freundliche Besitzer, preislich OK. Zwei Probleme die es zu lösen gilt: "Wie kriege ich unsere Koffer da den Berg hinauf?"

und "Woher kriegen wir brauchbaren Internetzugang?" Das überlegen wir uns morgen, heute essen wir bei Salassar und sehen uns den hübschen Sonnenuntergang an. Salassar ist das einzige Restaurant in dem ein wenig was los ist. Eine handvoll Touris hängen hier ab.

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Zwei Nächte bleiben wir im Sea View Hotel, dann ziehen wir um auf den Hügel ins Sunshine Hotel. Etwas weg vom Wasser aber mit Spitzenaussicht.

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Der Umzug mit unserem (trotz Affenreduktion immer noch viel zu viel) Gepäck wird die erwartet schweißtreibende Übung.
Wir geben dem Strand noch eine Chance. Von etwas weiter weg sieht es wirklich klasse aus. Nah rangehen darf man halt nicht.

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Am abend baue ich im Salassar mit seiner vorhandenen Internetverbindung ein WiFi-Netz, so daß wir nun auch mit unserem eigenen Rechner online gehen können. Besser als an einem fremden Rechner zu arbeiten, aber immer noch keine wirklich brauchbare Lösung für uns. Alina muß arbeiten und so wird das nichts. Der Wirt ist allerdings erstaunt was mit seiner alten Windows-XP-Krücke alles möglich ist. Er würde von mir gerne wissen wie ich das gemacht habe, weil er seinen Gästen gerne WiFi anbieten würde. Dieses Wissen behalte ich lieber für mich, sonst habe ich später den Support an der Backe. :-)

Alina ist nicht bester Laune, hier gibt es keine Shops, zu wenig andere Leute zum Quatschen - sie will am liebsten bald hier weg zurück nach Bali. Das nach dem ganzen Ärger mit dem Visum und dem Aufwand hierher zu kommen. Grmpf!

Die Laune hebt sich, als ich am nächsten Tag einem Einheimischen seinen GSM-USB-Stick abschwatzen kann. Nun sind wir unabhängig überall online, und Alina kann arbeiten wo und wann sie will. Dazu sind außer uns noch 5 weitere Gäste im Sunshine eingezogen, wir sitzen nicht mehr alleine beim Frühstück.

Unglaublich, nun sind wir schon 4 Nächte hier und haben noch nicht mal den Zeh hier ins Wasser getaucht. Der erste Eindruck war verheerend und machte nicht so richtig Lust auf einen Tag am Strand. Aber heute ist Samstag und bevor morgen wieder die Horden aus Makassar anrücken, wollen wir es doch doch einmal versuchen. Zweiter Eindruck: So schlecht ist es nun auch wieder nicht. Jemand hat in den letzten Tagen hier aufgeräumt. Das Wasser ist herrlich klar und warm. Schade nur wenn man sich vorstellt, dass schon morgen abend alles wieder wie nach der Love Parade aussehen wird.

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Für morgen machen wir ein Boot zum Schnorcheln klar und fahren zur vorgelagerten Insel.

Eingestellt von Tom Travel 04:19 Archiviert in Indonesien Kommentare (0)

Geht nicht gibt's nicht

Verabredung auf asiatisch

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Zu siebt marschieren wir von unserem Guesthouse zum Strand, um die geplante Schnorcheltour zur Insel anzugehen. Nicht ganz pünktlich sind wir dort - was soll's wir haben Urlaub. Keine Spur von Omar, dem Typ der uns heute mit seinem Boot schippern wollte. Ich suche den Strand auf und ab nach ihm - keine Spur. Hah! Moderne Zeiten, ich habe ja seine Mobilnummer und rufe ihn mal an. Es stellt sich heraus, dass er gerade am Flughafen ist. Was er dort tut sagt er mir in Bahasa - verstehe kein Wort, ist mir auch egal, mit seinem Boot wird das mal heute nichts mehr.

Ein anderes Boot muß her. Wo wir schon mal da sind, wollen wir auch hinausfahren. Heute ist Sonntag und wir müssen den Massen, die sich heute bald hier am Strand tummeln entfliehen. Es dauert nicht lange und ein Ersatzboot ist gefunden. Gleicher Preis - der Skipper heißt Jaffar (wie der Geist aus Aladin). Typisch Asien, es geht immer irgendwie dann doch.

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Der Tag wird zum besten den wir hier hatten. Wir gehen zu Wasser - mehr oder weniger elegant ^^

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Der erste Schnorchelspot ist sensationell. 5-Sterne-Schorcheln vom Feinsten. Das Wasser, diese Farben - irre.

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Sicht bis 30m, Korallen fast alle lebend. Wow! Besser geht es nicht. Nach der ersten Runde geht es auf ein schwimmendes Restaurant zur Mittagspause.

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Ein riesiger Fisch wird für uns alle zum Fisch-BBQ in genialer Lage - schmeckt fantastisch.

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Vor dem Restaurant ein Freiluftaquarium mit Schildkröten - Schreck! Wa ist hier los? Essen die die hier vielleicht auch? Entwarnung! Die werden hier aufgezogen und dienen (leider) auch als Touristenattraktion. Man sagt uns, dass sie frei gelassen werden wenn sie groß sind. Einige sind jedoch schon sehr groß und immer noch hier...hm?

Wir tun eine gute Tat und befreien eine von einer Angelschnur, die sich um ihre Flosse gewickelt hat. Alina fängt sie heldenmutig ein und ich schneide den Faden durch.

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Der Rest der Tiere ist allerdings in ausgezeichnetem Zustand. Ich kann keine Defekte entdecken die auf schlechte Haltungsbedingungen schließen lassen. Einheimische Touristen mißbrauchen sie zum Reiten. Das gefällt ihnen sichtbar nicht, andererseits scheint es ihnen auch nicht viel auszumachen.

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Der zweite Schnorchelour wird fast noch besser. Zwar ist die Sicht weniger gut, aber dafür sehe ich einen riesigen Adlerrochen und Alina taucht zum ersten Mal mit Schnorchel und holt ihren ersten Seestern nach oben. Vorher habe ich das für sie gemacht, sie ist ganz stolz. Der Seestern wird natürlich sofort wieder auf den Meeresboden hingelegt.

Ein Pärchen unserer Truppe entscheidet sich auf der Insel zu bleiben. Wir beneiden sie, würden am liebsten selbst ein paar Tage hier im Paradies verbringen, haben aber leider schon den Fahrer für morgen früh bestellt. Also machen wir noch schnell ein Bild und hauen ab.

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Wird auch Zeit, denn heut gab es genug Sonne und wir freuen uns auf die Dusche. Morgen geht es mitsamt Fahrer auf eine kleine Rundreise. Zeit dem weissen Strand bye bye zu sagen. Wir müssen zugeben, ein wenig Unrecht haben wir diesem Ort schon getan.

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Als wir an unserem Strand ankommen wundere ich mich wo die ganzen Leute geblieben sind. Nur ein paar Dutzend statt der Horden die sonst am Sonntag hier sind - seltsam. Den Grund erfahren wir abends beim Essen. Es gab einen furchtbaren Bootsunfall. Ein Bananaboot war in eine Gruppe von Schwimmern gefahren. Mit der Schiffsschraube wurden 3 Mädchen überfahren. Eine starb noch am Strand, die andere kurz darauf im Krankenhaus. Die dritte überlebte schwer verletzt. Nach diesem Schock sind wohl die meisten der Wochenendbesucher sofort heim gefahren.

Unseren letzen abend hier verbringen wir mit einem netten Pärchen aus der Niederlande. Beim Salassar haben wir eh die Karte rauf und runter gegessen, nochmal geniessen wir die Aussicht und erleben dass die Sonne endlich im Meer untergeht darauf warten wir seit Monaten. Bisher verdarben uns Wolken kurz überm Horizont jedes Mal dieses Erlebnis. Leider gibt es ausgerechnet davon kein Foto für unsere Sonnenuntergangsfans.

Am nächsten Tag geht unsere Rundreise los, über lustige Brücken und vorbei an anderen Verkehrsteilnehmern.

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Leider ist die Fahrt nach Senkang zu unserem heutigen Tagesziel dann doch zu lang. Über 6 Stunden Fahrt, mehr als einchecken und abendessen ist heute nicht mehr drin.

Eingestellt von Tom Travel 07:47 Archiviert in Indonesien Kommentare (1)

Erotische Berge

Bilderrätsel

semi-overcast 25 °C
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Heute mal nur mal ein kurzer Beitrag. Es gibt zur Abwechslung etwas zum Rätseln für unsere Leser und Bildchengucker. Auf der Fahrt von Senkang nach Rantepao machen wir halt an einem Aussichtspunkt. Was gibt es hier zu sehen? Folgendes:

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Nichts erkannt - OK, hier eine Vergrößerung des intressanten "Teils"

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Immer noch nichts erkannt? Na dann hier die Interpretation eines Malers

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Nun sollte es auch dem Letzten klar geworden sein, warum sich die Einheimischen hier so gerne aufhalten. ^^
Eigentlich ein Skandal, ist ja immerhin mehrheitlich muslimisch hier. Ein Wunder, dass die Sittenwächter noch nicht Christo zur Verhüllung bestellt haben.

Falls jemand denkt wir hätten uns das ausgedacht - hier der Beweis. Es wird mit dieser Aussicht geworben. "Pornographic Mountain" wäre allerdings passender.

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Darauf kann wirklich nur kommen wer tagsüber auf der Straße nur Kopftücher sieht. Irgendwann wird die Not zu groß und es geht scheinbar die Fantasie mit einem durch und man(n) sieht überall "Dinge".

Rantepao ist Touristenziel Nummer 1 hier in Zentral-Sulawesi. Allerdings nur im Juli und August, weil da die meisten Beerdigungen sind. Die Attraktion hier sind nämlich Begräbnisse - dazu aber mehr in den nächsten Tagen - wir haben "Glück" zur Zeit findet wieder so ein mehrtägiges Ereignis statt. Jetzt Ende September ist nix los - wir laufen durch die ganze Stadt und zählen gerade mal eine handvoll Langnasen.

Untergebracht werden wir in einem Hotel dessen Bungalows den typischen Häusern der Ureinwohner nachempfunden sind. Innen allerdings top-modern. Bier gibt es hier auch wieder offiziell, immerhin leben viele Christen hier. Im moslemischen Teil wurde es nur zu Wucherpreisen unterm Ladentisch verkauft. Da freuen wir uns doch mal auf die nächsten 5 Nächte hier. :-P

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Eingestellt von Tom Travel 05:59 Archiviert in Indonesien Kommentare (0)

Viele Wasserbüffel und ein Todesfall

Stierkampf mal lustig

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Heute ist Programm angesagt. Wir fahren vorbei an den typischen Häusern hier. Etwas ähnliches habe ich schon mal in Sumatra am Lake Toba gesehen sonst nirgends.

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Wie gestern bereits angedeutet dreht sich hier in Tana Toraja (Zentral-Sulawesi) alles ums Sterben. Besser gesagt um die Bestattung der Toten. Das läßt sich die Familie einiges kosten, und weil das Geld dafür nicht immer gleich da ist bleibt so ein Verstorbener hier schon mal ein paar Monate oder sogar Jahre liegen. Kann auch mal 10 Jahre dauern.

Während dieser Zeit bleibt der/die Tote in einem speziellen Haus nebenan. Früher wurde er auch schon mal im Wohnhaus gelagert. Damit die Geruchsbelästigung nicht allzu stark wird wird heute Formaldehyd verwendet - früher ging es auch ohne.

So eine Bestattungszeremonie geht über mindestens 4 Tage. Tag 1 gestern haben wir verpasst, da wird der/die Verblichene durchs Dorf getragen. Heute ist Empfang der Gastgeschenke angesagt. Wer was auf sich hält gibt Schweine - oder besser noch Wasserbüffel. Zigaretten werden aber auch genommen.

Wir haben "Glück" heute wird eine wichtige verstorbene Person geehrt. Dutzende Schweine und Büffel werden angeliefert. Hunderte von Nachbarn und Angehörigen sind dabei. Die Anreise erfolgt individuell oder doch zumeist in Masentransporten wie bei uns hierzulande das Vieh.

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Schweine kommen einzeln - allerdings ist das sicher kein Vorteil. Tierschützer würden aufschreien bei diesem Anblick. Dieses Schwein hier lebt (noch) - eine wirklich stabile Rasse. Unser Deutsches Edelschwein würde es stressbedingt nicht bis zum Messer schaffen.

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Die Schweine schreien ohrenbetäubend. Am 3. Tag wird geschlachtet. Den will Alina auslassen. Sie hatte auch heute schon keine Lust sich das Ganze anzusehen. Es wird aber heute auch schon geschlachtet. Die Schweine sind dran. Wir sehen zu wie zwei Wasserbüffel ausgenommen werden.

Um den toten Büffel stehen eine Menge Touristen und fotografieren und filmen. Ein Großteil der schaurigen Anziehung dieser Zermeonien liegt wohl daran, dass kaum einer der westlichen Zuschauer bei einer Schlachtung live dabei war.

Ich habe das schon 1000fach gesehen und finde höchstens die hygienischen Umstände fragwürdig. Bei uns hätte ich das gesamte Fleisch konfiszieren müssen. Die Hörner werden später aufgereiht. Bilder von der Schlachtung und Zerlegung ersparen wir euch.

Zu Lebzeiten geht es den Wasserbüffeln allerdings ziemlich gut. Sie werden verehrt, gestreichelt, müssen keinerlei Arbeit verrichten und können den ganzen Tag im Reisfeld rumlümmeln. Nutztieren bei uns geht es nicht so gut.

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Das Überreichen der Geschenke und Verlesen der Namen zieht sich über den ganzen Tag hin. Einige sind sehr schön in alter Tracht angezogen.

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Von uralt bis jung - alles ist auf den Beinen

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Das Gequieke der Schweine und der Lautsprecher geht uns langsam auf die Nerven, wir machen Mittagspause und blödeln rum mit ein paar einheimischen Jungs.

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Später am Nachmittag soll es ein Wasserbüffelkampf geben, die Gewinner werden angeblich nicht geschlachtet. Das Problem, es wird immer noch das Fleisch der heutigen Schlachtungen an die über 1000 geladenen Gästen verteilt. Bevor das nicht geschehen ist kann der Kampf nicht beginnen. Der Typ der alle Namen einzeln über die Lautsprecheranlage vorliest nervt immer mehr. Steht euch vor ihr seid Japaner und hört euch alle 3 Minuten an:
"Der Meier Sepp, aus Schnatting hat a ganze Sau heut gespendet! Der Huber Michi aus Ottering hat an ganzen Büffel gespendet!" ...stundenlang!

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Einige sind so neigierig und zahm, die lecken fast die Kamera.

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Sogar Alina traut sich nach einer Weile an die Tiere heran

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Die sollen später kämpfen? Nee! Einige sind auch echte Pazifisten, die müssen zum Kämpfen überredet werden.
Erst wird geschnuppert,

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dann gerungen

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und irgendwann rennt einer weg. Damit ist der Kampf beendet.

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Das Ganze ist zumindest für die Zuschauer nicht ganz ungefährlich. Manchmal rennt der Verlierer in die Zuschauer, die rennen dann ihrerseits in alle Richtungen. Gestern wurde ein Zuschauer von einem flüchtenden Bullen verletzt. Für die anderen trotzdem saulustig.

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Keine Gefahr für diesen Adler, der kreist über dem Kampfplatz.

Eingestellt von Tom Travel 17:31 Archiviert in Indonesien Kommentare (13)

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