Ecuador - überraschend anders
Galapagos Tag 1 und 2
18.05.2013 - 20.05.2013
28 °C
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RTW Reloaded 2011-2013
auf Tom Travel's Reise-Karte.
Ecuador - mal sehen was es hier gibt. Berge? Nicht schon wieder wandern und frieren. Dschungel? Hatte ich schon in Bolivien. Koloniale Architektur? Mein Bedarf daran ist längst gedeckt. Das Essen habe ich als katastrophal in Erinnerung. Aber da gab es doch noch etwas - Galapagos!
Der Traum für Tierfreunde und -fotografen. Über und unter Wasser. Schon als Kind habe ich zusammen mit meinem Opa gebannt die Reportagen dieser eigenartigen Tierwelt gesehen. Leguane die zum Fressen tauchen gehen, Riesenschildkröten, blutsaugende Finken. Als ich das letzte mal vor 25 Jahren hier war hatte ich noch keinen Tauchschein und konnte nur Schnorcheln. Aber auch das war sensationell. Robben, Schildkröten, Pinguine, Rochen und Haie. Da ich mittlerweile im Besitz der nötigen Tauchscheine bin kann ich mir dieses Mal die Unterwasserwelt ausgiebig ansehen.
Um dorthin zu kommen verbringe ich wieder einmal die Nacht in einem Langstreckenbus von Mancora nach Guayaquil. Spart Geld und man verliert keinen Tag. Der Bus fährt um 23.00 Uhr, aber dieses Mal ist kaum Schlaf zu finden. Zuerst kommt nach 2 Stunden die Grenze nach Ecuador mit den üblichen Formalitäten. Danach im Abstand von jeweils 1 Stunde Polizeikontrollen, dieses Mal wird mein Gepäck nur oberflächlich begutachtet.
Kurz nach 5 Uhr morgens Ankunft in Guayaquil. Ich glaube ich bin in der verkehrten Stadt. Was ist denn hier passiert? Als ich zuletzt hier war, war das eine der übelsten Städte Südamerikas. Und nun ist es eine moderne, saubere Stadt. Breit angelegte Straßen, Parks - sieht eher aus wie Buenos Aires. Kein bisschen wie Lima oder La Paz.
Der Busbahnhof an dem ich ankomme ist in eine riesige, elegante Shopping-Mall integriert und liegt praktischerweise nur eine 3$-Taxi-Fahrt vom top-modernen Flughafen entfernt. Vor dem Flughafen ein riesiger Koi-Teich.Mein Flieger geht erst um 10:30 - ich muss noch fast 5 Stunden tot schlagen. Ein wenig der Zeit vebringe ich mit Fische füttern.
Fluggäste nach Galapagos müssen ihr Gepäck zusätzlich zu den üblichen Checks auch auf Obst und Gemüse untersuchen lassen. Das darf nämlich nicht mit auf die Inseln. Vorher werden noch 10$ für ein Transitvisum fällig, erst dann darf ich meine Bordkarte in Empfang nehmen.
Das Hin- und Rückflugticket hat 300€ gekostet, Einheimische zahlen die Hälfte. Damit nicht genug müssen ausländische Besucher 100$ Eintritt für den Nationalpark direkt im Flughafengebäude in Baltra bezahlen, noch bevor sie ihr Gepäck bei der Ankunft zurück bekommen. 500 Touristen pro Tag mal 100$ plus die Zusatzeinnahmen aus den Flugtickets plus das was diese Gäste vor Ort ausgeben - diese Inseln sind eine sprudelnde Geldquelle für dieses Land. So etwas hätten die Griechen oder Zyprioten sicher auch gerne vor ihrer Küste. Andererseits, im Vergleich zur Antarktis ist alles günstig und unbestritten sind die Galapagos einmalig auf der Welt und somit diesen Preis wohl wert.
Galapagos 1.Tag
Eine gute Stunde dauert die Fahrt mit Bussen und Fähre bis in die einzige nennenswerte Stadt auf der Nachbarinsel Santa Cruz. Der Ort hat sich seit meinem letzten Besuch völlig verändert. Zumindest sehe ich sofort was mit einem Teil der Eintrittsgelder passiert. Damals war keine Straße geteert, nun hat es durchgehend gepflasterte Wege.
Im Dorf findet sich ein Hostel mit einem hübschen Zimmer für 10€/Nacht. So teuer wie in vielen Reiseführern angedroht ist es also doch nicht. Für 5,- bis 7,-€ bekommt man ein reichliches Abendessen und ein Bier kostet 2,50€. Das Auswahl beim Essen ist groß und alles schmeckt hervorragend.
2. Tag
Es gibt hier Attraktionen die kosten gar nichts, z.B. Bahia Tortuga auf der anderen Seite der Landzunge. Man erreicht diesen puderfeinen Sandstrand über einen wiederum schön gepflasterten 3km-Weg durch die einmalige Galapagos-Vegetation. Bäume gibt es hier nicht, statt dessen findet sich etwas für Spitzwegs Kakteenfreund.
Riesige Opuntien wachsen hier viele Meter hoch auf Stämmen und bilden an manchen Stellen kleine Wälder.
Am Strand kommt es zu ersten tierische Begegnungen. Die Sally-Lightfoot-Krabben sind, untypisch für hier, sehr scheu.
Kurz darauf sehe ich die ersten Meeresechsen, die sich vom Tauchgang des Morgens ausruhen und aufwärmen.
Sie lassen sich durch menschliche Nähe kaum stören
und posieren geradezu für Fotos.
Eine geschützt gelegene Bucht ist perfekt zum Schwimmen geeignet. Alleine ist man dabei allerdings nicht. Ein ganzer Schwarm junger Stachelrochen zieht seine Bahnen. Die kleinen Dreiecke die über der Wasseroberfläche zu sehen sind hielt ich zuerst für Haie.
Haie gibt es hier allerdings auch. Etliche Male springt einer von ihnen aus dem Wasser und dreht Pirouetten in der Luft wie ein Delfin. Ein solches Verhalten habe ich von Haien noch nie gesehen. Es handelt sich um Galapagos-Hai Jungtiere - eine der vielen endemischen Tierarten hier.
Damit nicht genug kommt auch noch eine Karett-Schildkröte vorbei.
Unglaublich was hier schon am ersten Tag los ist. Vögel gab es auch. Neben Pelikanen und Fregattvögeln etliche Vertreter der Darwin Finken. Die haben gelernt dass Touristen leckere Dinge in ihren Rucksäcken haben und sehen sich das Gepäck ganz genau an. Ein paar Kekskrümel sind die Beute.
Ich bin absolut zufrieden mit meiner heutigen Fotobeute und freue mich aufs "richtige" Tauchen morgen.
Eingestellt von Tom Travel 20:22 Archiviert in Ecuador Kommentare (1)