Reise blog von Travellerspoint

Nord-Westliches Outback --> Perth

Der lange Weg zurück

semi-overcast 25 °C
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Die folgende Tagesetappe wird unsere bisher längste. 800km Richtung Süden, das bedeutet 10 Stunden Fahrt mit Pausen nur zum Tanken.

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Unser Routenbuch ist veraltet und die vorher ausgewählte Stelle zum Übernachten gibt es nicht mehr. Wir müssen gegen unsere Gewohnheit bis nach Einbruch der Dunkelheit weiter fahren, bis wir einen passenden Rastplatz finden.

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Kurz davor sehen wir den schönsten Regen unseres Lebens - was für ein Licht!

Ein Parkplatz kurz hinter Paynes Find wird unsere heutige Nachtstation. Paynes Find besteht aus einer Tankstelle mit dem teuersten Sprit den wir bisher in Australien getankt haben und einem Bar-Restaurant für Fernfahrer. Der Anblick der Gäste um den Tresen als ich zum Bezahlen reingehe lässt mich gleich mal doppelt so schnell wieder raus gehen.

Eine hübsche Stabheuschrecke besucht uns vom Licht angezogen.

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Leider müssen wir unseren ersten Roadkill verzeichnen – eine Taube hat uns zu spät gesehen und beendete ihr Leben an unserem Reservereifen.

Auf der Strecke hierher haben wir mehr überbreite Schwertransporte gesehen als in unserem ganzen Leben davor. Schlafcontainer für die Minenarbeiter, Reservereifen für die riesigen Bagger – alles geht Richtung Norden zu den Minen. "Oversize" ist hier die Normalität. Das ein oder andere Mal müssen wir auf den Straßenrand ausweichen, da werden komplette riesige Baumaschinen transportiert, die die ganze Straße brauchen.

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Die schnellsten Fahrzeuge auf Australiens Highways sind die Road-Trains. Über 50 Meter lange und 70 Tonnen schwere LKWs. Die rauschen mit 110 Sachen dahin und bremsen für nichts und niemanden. Ich versuche immer so einen zu erwischen und im Windschatten mit zu segeln. Spart Sprit und außerdem räumen die vorne alles weg was so auf die Fahrbahn springt. Ganz ungefährlich ist das allerdings auch nicht, liegen Steine auf der Straße und man ist dicht hinter so einem Monster, dann kann es das für die eigene Frontscheibe gewesen sein. Unsere hat bereits einen guten Sprung, wie man auf dem Foto sehen kann, viel mehr verträgt die nicht.

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Nächster Tag und nur noch 500km bis Perth. 5000km lang war unsere "kleine" Rundreise durch den Nord-Westen als wir wieder in Perth ankommen. Es ist höllisch heiß in der Stadt. Endlich wieder Telefon, Internet, Auswahl bei Tankstellen und Lebensmittelläden.

Als erstes kaufen wir ein neues Handy mit Navi. Hat leider keine Karten drauf, also los zu McDonalds wegen Internetzugang. Super, der Mc Donalds ist direkt um die Ecke. Schön bauen wir unsere Laps auf, den Mehrfachstecker, den australischen Stecker, die Stromkabel. Nur funktioniert hier das Internet nicht. Blöd denn wir brauchen beides, Netz und Strom. Es beginnt eine Odyssee durch Perth von einer Filiale zur nächsten, bis wir endlich (nach über 3 Stunden und gefühlte 26 McDonald Filialen) eine finden, die auch Steckdosen für unsere Laptops hat. Die Downloads für unser Navi brechen ständig ab, das wird nichts mehr heute und wir müssen oldschool mit Papierstadtplan weiter fahren zu unserem heutigen Standort für die Nacht – ein ziemlich grusliges Waldstück 50km südlich von Perth. Da könnten wir morgen bei Tageslicht doch schön ein bissl wandern. Dachten wir...

Das Wetter hat sich gegen uns verschworen. Als wir gestern Nachmittag ankammen war es 36° höllisch heiß in der Stadt. Die Sonne hat uns im Auto durch die Scheiben gebraten. Dann ein Gewitter und nachfolgend Dauerregen. Nun ist es wieder viel zu kühl. Als es dann endlich aufhört zu regnen ist der fiese kalte Wind wieder da. Es ist wie ein regnerischer Herbsttag in Deutschland, kein Sommergewitter. Nicht direkt das Campingwetter das wir uns wünschen. Der nächste Tag wird nicht anders, es regnet durch. Wir haben etliches zu erledigen. Als erstes wir fahren zu Dove (die Firma, die vor vielen Jahren den Mazda zu einem Camper umgebaut hat) und wollen endlich wissen wie der Kühlschrank mit Gas funktioniert. Dabei stellen wir fest, er funktionierte die ganze Zeit. Da die Kontrolllampe nicht leuchtet, dachten wir es geht nicht. Wieso leuchtet gerad diese nicht? Wir bekommen viele Tipps, z.B. wo wir einen zweiten Außenspiegel und Ersatz für das kaputte Blinkerglas bekommen, die Fahrt war hierhin war somit nicht ganz umsonst.

Wir brauchen Strom, Dusche, Waschmaschine. Also ist für den nächsten Tag ein Campingplatz in Maddington angesagt. Als wir die Camp-Küche sehen sind wir sprachlos und können nur noch lachen. Es weht so starker Wind, dass wir befürchten die Decke fällt uns gleich auf den Kopf. Thomas sagt, er hat schon Hundefutterküchen gesehen die schöner waren als das hier.

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Beim Schrotthändler in der Nähe bekommen wir die Ersatzteile für unseren ramponierten Bus. So mit intaktem Blinker und Aussenspiegel sieht er gleich viel besser aus. Nun traue ich mich auch wieder in den Stadtverkehr von Perth. Wir wollen heute unbedingt noch den Kings Park sehen bevor wir uns endgültig von Perth verabschieden. Fluffy kommt auch mit. Von hier oben hat man den perfekten Ausblick über den Swan River und den CBD von Perth

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Links "The Queens Tree" - von QE II vor 60 Jahren gepflanzt. Heute ein Baumriese, erstaunlich wie schnell Eukalyptus wächst.

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Im Park ein Botanischer Garten und darin ein kostenloser Tree-Walk

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und Blüten überall, es ist halt Frühling

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Alina als "Tree-Hugger" ;-)

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Sowas Gemeines! Mir hat er gesagt "Stell dich mal neben den Baobab Baum, dann sieht der Baum etwas schlanker aus." Der österreischische Charme ist schon was Einmaliges, gell?

Rauchpause

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Wirklich klasse hier in Australien sind die überall an den vielen Picknickstationen aufgestellen Grillstationen. Kostenlos und zumeist in erstaunlich sauberem Zustand.

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Ein wirklich allerletzter Blick zurück auf Perth, noch heute abend geht es weiter Richtung Süden.

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Eingestellt von Tom Travel 22:58 Archiviert in Australien

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Kommentare

eine Stabheuschrecke... ich glaube ich hätte mich sowas von erschrocken, wenn du auf mich gehüpft wäre. Echt cooles Foto! Diese Blüten sich total abgefahren... wie heißen die bloß? Ich frage mich immer, wenn die Campingplätze schon so teuer sind, was kostet dann wohl ein Hotelzimmer mit Garage für den Camper... Euch noch eine gute Reise! LGe Didier

von Didier

Auf den campingplätzen gibt es Cabins, die kosten so ab 70 Dollar. Aber nicht immer mit Bad innen, und in den Großstädten kostet der Spass auch mal 100 Dollar. Und so schön wie Bali ist es auch nicht.
Und tauchen brrr... also dazu brauch ich nichts sagen...

von Tom Travel

Schade eigentlich das das Wasser zu kalt für s tauchen ist. Dabei ist es bestimmt wunderschön dort. In kälteren Gewässer sieht man am meisten die richtig grossen Fische (Walhaie) :-) aber auf den philippinen ist das Wasser ja auch viiiiel wärmer ;-) bis bald

von Didier

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